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Neu im Sortiment: Phosphonat-Antibiotika

Was tun wir, wenn Bakterien auftreten, gegen die unsere gängigen Antibiotika keine Wirkung mehr zeigen?

Diese Frage wird sich Mattis Irle wohl auch schon gestellt haben und untersuchte in seiner Masterarbeit in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig und der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH ein weitgehend unerforschtes Antibiotikum aus der Klasse der Phosphonat-Antibiotika. 
Dazu kultivierte er den Actinomycet Kitasatospora sp., von dem erst vor kurzem bekannt wurde, dass er ein antibiotisch wirksames Phosphonat produziert. Dann konstruierte Herr Irle ein sogenanntes „minimales Phosphonat-Biosynthese-Gencluster“ (mBGC), also eine Gen-Sequenz, die die Information für bestimmte Schlüsselenzyme der Phosphonat-Vorstufen-Produktion trägt. Dieses brachte er dann in Kitasatospora sp. ein und regte ein verstärktes Ablesen dieser Gene an, eine sogenannte Überexpression. 
Anschließend konnte bewiesen werden, dass die Überexpression des mBGC, wie erhofft, zu einer Erhöhung der Phosphonat-Produktion führt. Zusätzlich bietet die Arbeit von Herrn Irle die Grundlagen für eine skalierte Produktion des Phosphonat-Antibiotikums mittels Kitasatospora sp. im Bioreaktor, wodurch nachfolgenden Forschern die Analyse der Substanz zugänglicher gemacht wird. 
Überraschend war außerdem, dass Kitasatospora sp. anscheinend eine weitere antibiotisch aktive Substanz produziert, welche jedoch erst noch identifiziert werden muss. 
Die FH-Aachen bedankt sich für die Zusammenarbeit und wünscht Herrn Irle einen weiterhin erfolgreichen Weg und alles Gute für die Zukunft!