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» Intelligente Netze

Neues „smart grid“-Labor am Fachbereich Energietechnik

Eine Kernfrage, die derzeit die Debatte um die künftige, sichere Versorgung und den Transport von Energie beherrscht, lautet: Wie können wir unsere Stromnetze intelligenter nutzen und weiterentwickeln, insbesondere vor dem Hintergrund der Energiewende? Eine knifflige Frage, deren Beantwortung smarte Köpfe benötigt. Die Fachkräfte müssen das Zusammenwirken der vielen Komponenten im elektrischen Verbundnetz verstehen.

Deshalb richtet der Fachbereich Energietechnik derzeit ein Labor ein, in dem keine Simulation, sondern ein Modell mit echten Netzkomponenten im Mittelpunkt steht. „An fünf Arbeitsplätzen können Studierende zukünftig lernen und ausprobieren, wie die elektrischen Betriebsmittel funktionieren und sich gegenseitig beeinflussen. Hierbei stehen nicht nur die einzelnen Komponenten, sondern auch die erforderliche Informatik und das Zusammenwirken der Elemente als System im Vordergrund“, sagt Laborleiter Prof. Dr. Stefan Bauschke. Die einzelnen Arbeitsplätze umfassen fünf Komponenten:

» Netzleitung  |  Von dieser Zentrale werden das Netz und die Einzelplätze geleitet. Hier sollen alle Komponenten gesteuert werden, damit das Musternetz stabil ist.

» Erzeugung  |
  Die Stromerzeugung wird an einem Arbeitsplatz für regenerative Energiesysteme am Beispiel einer Windenergieanlage demonstriert. Sowohl das Funktionsprinzip des Generators als auch verschiedene Windprofile können durchgespielt werden, um den Einfluss auf die Lastbilanz des Gesamtnetzes zu begreifen.

» Transportnetz  |  An einem Modell wird der Einfluss der Transportstrecke mit parallelen oder sehr langen Leitungswegen und entsprechenden Fehlerszenarien nachgebildet.

» Last  | 
Sowohl induktive als auch kapazitive und motorische Verbraucher können das Musternetz belasten, sodass es ständig zu Veränderungen kommt.

» Intelligente Endgeräte  |  An diesem Platz können diverse Fehlerszenarien (Kurzschluss, Trafofehler, Leiterabriss) in dem Dreiphasennetz gefahrlos ausprobiert und deren Erkennung und Behandlung erarbeitet werden.

„Einige Unternehmen haben bereits Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet. Sie könnten an der FH ihre Mitarbeiter weiterbilden, ihre Komponenten in möglichst realer Umgebung testen und einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Modelllandschaft leisten“, beschreibt Prof. Bauschke die Zukunftsaussichten. Das erste Ziel ist nun, das komplexe System mit den Basisfunktionen in Betrieb zu nehmen.