Praxisnähe wird an der FH Aachen groß geschrieben. Sie soll es den Studierenden ermöglichen, nach ihrem Studium ihre eigenen Ideen zu verwirklichen – und das möglicherweise sogar in einem eigenen Unternehmen. Der Weg hierhin ist sicher kein leichter, soll aber durch die Unterstützung der Hochschule erleichtert werden. Dazu bieten Prof. Dr. Constanze Chwallek vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und Prof. Dr. Walter Reichert vom Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik das „Unternehmerseminar“ an. Hier wird den Studierenden im Sommersemester ein Programm geboten, das auf der einen Seite regionale Unternehmen und Führungskräfte und auf der anderen Seite Studierende zusammenbringt. In Vorträgen und einem intensiven Austausch zwischen Studierenden und Unternehmenden können Ideen, Anregungen und Tipps für den Weg in eine Managementkarriere gegeben werden.
Gegründet wurde das Unternehmerseminar von Prof. Dr. Johannes Gartzen, langjähriger Professor am Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik. Mit seiner Idee der Gründung des Unternehmerseminars habe er in den 1990ern erreichen wollen, dass junge Maschinenbauerinnen und Maschinenbauer auch etwas vom Unternehmertum lernen können und so besser auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet werden. Einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars hätten im Anschluss sogar ein Unternehmen gegründet, berichtet Prof. Gartzen. Ursprünglich war das Seminar nur für Studierende des Fachbereichs Maschinenbau und Mechatronik geöffnet. Mittlerweile kooperiert der Fachbereich auch mit dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, so dass das Seminar für mehr Studierende zugänglich ist.
Das diesjährige Unternehmerseminar stand ganz im Zeichen der Digitalisierung. Dazu luden Prof. Chwallek und Prof. Reichert zur Auftaktveranstaltung zwei erfolgreiche Führungskräfte der Region ein. So sprach als erstes Iris Wilhelmi, Geschäftsführerin des digitalHUB, zu den Studierenden. „Das digitalHUB in Aachen ist der Kristallisationspunkt für digitales Unternehmertum“, kündigt Prof. Chwallek die Referentin an. Iris Wilhelmi betonte, dass sich die technologieinteressierte Start-up-Szene in Aachen seit den 80er Jahren immer weiter ausbaue. Das digitalHUB ermögliche die Arbeit an 80 Arbeitsplätzen mit Highspeed-WLAN, dadurch vor allem aber auch einen Austausch zwischen unterschiedlichen Leuten und Unternehmen vor Ort. „Das Besondere sind die Atmosphäre, der Erfahrungsaustausch und das Matching, das ohne unser Zutun zustande kommt“, erzählt Iris Wilhelmi. Darüber hinaus biete das digitalHUB auch Beratung und Training an.
Als zweiter Referent des Abends sprach Dr. Christian Coppeneur-Gülz zu den Studierenden. Der Geschäftsführer der Firma WWM GmbH & Co. KG, die sich mit Messebau befasst, erzählte den Studierenden vor allem vom Wandel der Firma hin zum digitalen Messebau. In seinem Unternehmen setze er dabei auch auf einen Austausch: „Wir brauchen junge Menschen, die out of the box denken, aber das funktioniert nicht ohne Erfahrung.“ Für die Zukunft riet Dr. Coppeneur-Gülz den Studierenden: „No Excuses: Digitale Transformation geht in jeder Branche und mit jedem Budget.“