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Forschung lebt vom Austausch
Traditionell werden Forschungsergebnisse in den Lebenswissenschaften in handgeschriebenen Laborbüchern festgehalten, die nach Abschluss eines Projekts oft im Regal verstauben. Dabei ist eine digitale, strukturierte Datenorganisation ein wichtiger Baustein für zeitgemäße Forschung: Diese umfasst nicht nur die Organisation und Strukturierung von Daten, sondern auch den Hochschul- und fachübergreifenden Austausch und die Aufbewahrung von Daten.
„Forschung lebt vom Austausch, als Einzelperson kommt man nicht weit“, erklärt die Doktorandin Jessica Graalmann. Für ihre Promotion forscht die Nachwuchswissenschaftlerin an einer innovativen Methode zur Wiederverwertung von Alt-Gummi. Im Labor untersucht sie Mikroorganismen, die in der Lage sind, Schwefel aus Gummi zu entfernen, ohne dessen Struktur zu beschädigen. Dadurch kann das Material erneut vulkanisiert und wiederverwendet werden. Ihre Forschung könnte helfen, die Umweltauswirkungen der Gummiherstellung zu reduzieren und eine nachhaltige Lösung für die Reifenindustrie zu schaffen. Der interdisziplinäre Erfahrungsaustausch ist entscheidend für den Erfolg der Forschung. Um diesen zu optimieren, nutzt die Doktorandin digitale Tools.
Digitales Laborbuch
Die Plattform eLabFTW ermöglicht die strukturierte Dokumentation von Forschungstätigkeiten und Ergebnissen, einschließlich Fotos und Protokollen. Das digitale Laborbuch ist individuell anpassbar, um verschiedenen Forschungsprojekten gerecht zu werden. Mittels Vorlagen wird die Datenerfassung erleichtert, was die Effizienz der Laborarbeit erheblich steigert. Alle Beteiligten eines Projekts können gemeinsam auf die Plattform zugreifen und Labortätigkeiten organisieren. Die integrierte Kommentarfunktion erleichtert den direkten Austausch von Feedback und fördert die Kommunikation im Team.
Das Herzstück wissenschaftlicher Forschung
Daten sind das Herzstück wissenschaftlicher Forschung. Die Plattform Coscine ermöglicht eine nachhaltige Aufbewahrung von Forschungsdaten, insbesondere für sehr große Datenmengen. Nachhaltig heißt dabei, dass die Daten entsprechend der guten wissenschaftlichen Praxis und den Anforderungen vieler Fördermittelgebenden für 10 Jahre gespeichert und systematisch mit Metadaten nachvollziehbar beschrieben werden können. So bleibt das Wissen zu Studien und Projekten erhalten und verfügbar, auch für einen fächerübergreifenden Austausch oder innovative Ansätze auf der Basis vorhandener Daten. Zudem können die Daten auf Coscine von Interessierten angefragt werden, was den Austausch zwischen Wissenschaftler:innen erleichtert.
Jessica Graalmanns Arbeit zur Wiederverwertung von Alt-Gummi zeigt, wie innovative Forschung durch den Einsatz von eLabFTW und Coscine profitiert. Beide Tools können von Forschenden an der FH Aachen genutzt werden, bei Interesse hilft das FDM-Team gerne weiter.
Tag der Forschungsdaten
Durch gut organisierte Daten und enge Zusammenarbeit können nachhaltige Lösungen entwickelt werden – und genau hier setzt der Tag der Forschungsdaten in NRW an, an dem sich auch die FH Aachen beteiligt. Am 12. November 2024 bringt der landesweite Aktionstag Forschende aus ganz Nordrhein-Westfalen virtuell zusammen, um über neue Tools und bewährte Praktiken im Forschungsdatenmanagement (FDM) zu informieren.
Der Vormittag bietet ein digitales Programm , das allen interessierten Forschenden offensteht, während die Nachmittagsveranstaltungen auf standortspezifische Themen eingehen. Die FH Aachen lädt dabei zur Kurzvorstellung von „Coscine Basics“ ein, einer Selbstlerneinheit zum Einstieg in das Forschungsdaten-Tool für Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW).
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich.