In den letzten Jahren haben Viren eine ungewöhnlich große Rolle gespielt. Die Pandemie zeigte nachdrücklich, dass die Erforschung viraler Infekte und Viren eine zentrale Herausforderung für die Medizin ist und bleibt.
Andererseits können Viren aber auch sehr nützlich sein. So dienen sie bei einer Gentherapie als sogenannte Gen-Fähren. Dabei wird das natürliche Verhalten der Viren genutzt, ihre DNA erst in die Zelle und dann in ihr Genom zu schleusen. Die Zellen erhalten so die Möglichkeit z.B. einen Gendefekt zu reparieren.
Für solche Gentherapien sind allerdings größere Mengen an Viren nötig, die zuvor in Insekten- oder Säugetierzellen hergestellt werden müssen. Und an diesem Punkt setzte Timon Rausch mit seiner Forschung an. Er nahm sich zum Ziel, im menschlichen Genom nach Stellen zu suchen, an denen eine eingeschleuste Viren-DNA besonders wirksam sein kann und möglichst viele Viren-Kopien bildet.
Was sich leicht nach dem Plan eines Bond-Bösewichts anhört, ist für die Virologie von großer Bedeutung. So kann, auf Grundlage von Herrn Rauschs Ergebnissen, die Viren-Produktion in humanen Zellen gesteigert und effizienter gemacht werden, wodurch die Forschung mit (humanpathogenen) Viren weltweit vereinfacht werden kann.
Die FH-Aachen bedankt sich herzlich bei Herrn Rausch für sein Engagement und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft.
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Mehr Viren wagen!
FH Aachen | Victor Messerschmidt