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Doppelt erhellt besser

Warum sich die Beteiligung am dualen Studium für Unternehmen aller Größen lohnen kann

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt: Wer ein duales Studium absolviert, hat nicht nur in kurzer Zeit zwei Ausbildungen abgeschlossen, er gehört meistens auch zu den Besten seines Jahrgangs und hat oft schon eine feste Arbeitsstelle garantiert. „Das Interesse am dualen Studium wird immer größer, sowohl bei Studenten als auch bei Unternehmen“, sagt Andreas Beumers, der seit drei Jahren als Koordinator die Absolventen der dualen Studiengänge an der FH Aachen betreut und bei Unternehmen nach entsprechenden Ausbildungsplätzen sucht. Hilfe bekommt er dabei von Waltraud Gräfen von der IHK Aachen. „Wir unterstützen das duale Studium als wirkungsvolles Mittel, dem Fachkräftemangel langfristig zu begegnen“, sagt die Fachfrau: „Unternehmen aller Größen können so in kurzen Zyklen einen Fachkräfte- und Führungskräftenachwuchs gewinnen, der sich schnell bewährt.“

Acht duale Studiengänge bietet die FH Aachen mittlerweile an. Die Palette reicht von Maschinenbau über Elektrotechnik und Betriebswirtschaft bis hin zu „Scientific Programming“ und Prozesstechnik. Jedes Studium ist mit einer Ausbildung bei einem Unternehmen verbunden. „Interessant ist das duale Studium für Jugendliche, die eine hohe Leistungsfähigkeit und -bereitschaft besitzen, denn sie müssen parallel ihre Ausbildung im Unternehmen und ihr Studium an der FH bewältigen“, sagt Gräfen. Doch die Erfahrung zeige, dass es genügend Interessenten für diese Ausbildung gebe. Außerdem gehörten diejenigen, die den vierjährigen Verbund aus Ausbildung und Studium bereits absolviert haben, trotz der Doppelbelastung meistens zu den Besten ihres Jahrgangs, betont Gräfen. „Auffällig ist auch, dass die Abbruchquote bei den Dual-Studierenden extrem niedrig ist“, fügt Beumers hinzu. Das Erfolgsmodell begründet sich in seinen Augen durch die optimale Verknüpfung von Theorie und Praxis: „Studieninhalte werden oft direkt in der Praxis angewandt – das erleichtert das Verstehen ungemein.“ 20 bis 25 Plätze pro Studiengang seien die Regel. „Derzeit bieten rund 180 Unternehmen aus dem Kammerbezirk Ausbildungsplätze hierfür an. Die Nachfrage steigt: sowohl bei Abiturienten für die duale Ausbildung als auch bei Unternehmen für die Bindung hochqualifizierter Fachleute an den Ausbildungsbetrieb“, sagt der FH-Mitarbeiter und fügt einen weiteren Aspekt hinzu: „Kleinere Unternehmen suchen mit der Beteiligung am dualen Ausbildungssystem übrigens auch manchmal direkt einen geeigneten Kandidaten für die Unternehmensnachfolge.“

Prinzipiell können Unternehmen jeder Größe duale Ausbildungsplätze anbieten. Allein schon deshalb, weil es für jeden dualen Ausbildungsberuf je eine Berufsschule im Kammerbezirk gibt, die sich mit einem speziellen und reduzierten Stundenplan direkt auf die Belange der dual Studierenden und Auszubildenden konzentriert. Bewerber müssen über einen Ausbildungsplatz bei beteiligten Unternehmen verfügen. Dann können sie sich bei der FH Aachen um einen der Plätze in den dualen Studiengängen bewerben. Ist das erfolgreich verlaufen, schließen Unternehmen und FH einen Kooperationsvertrag, der unter anderem regelmäßige Freistellungszeiträume des Auszubildenden für die Wahrnehmung seines Studiums regelt. Eine lohnenswerte Investition, sagt Gräfen: „Anstatt sehr gute Azubis nach dem Studium wieder zu verlieren, können Betriebe die Absolventen der dualen Ausbildung in der Endphase des Studiums gezielt auf die späteren Aufgaben im Unternehmen vorbereiten.“

IHK-Ansprechpartnerin:
Waltraud Gräfen
Tel.: 0241 4460-253
waltraud.graefenaachen.ihk.de

FH-Ansprechpartner:
Koordinationsbüro für duale Studiengänge
Andreas Beumers
Tel.: 0241 6009-51494
a.beumersfh-aachen.de

(Wirtschaftlichen Nachrichten der IHK Aachen, Felicitas Geßner)