Studierende des Fachbereichs Energietechnik besuchten kürzlich die Fabrik Wachtberg sowie den Tagebau Garzweiler der RWE Power. Dort erfuhren sie hautnah, wie Kohle veredelt wird und waren beeindruckt von den Dimensionen des Tagesbaus und der gewaltigen Schaufelradbagger.
Die Kohleveredlung, so erfuhren die Studierenden bei Wachtberg, besteht im Wesentlichen aus der Trocknung der Rohbraunkohle, sodass anschließend ein energetisch höherwertiges Produkt in Form von Braunkohlenstaub zur Verfügung steht. Dieser Staub kann durch Pressen zu Briketts weiterverarbeitet werden, zum Teil wird er auch direkt in der Industrie gebraucht. Aufgrund der Kopplung von Wärme- und elektrischer Energieumwandlung erreichen die Anlagen sehr hohe Wirkungsgrade, wie bei der Kraft-Wärmekopplung.
"Da Teile der Wachtberg-Anlage bereits ein Alter von 100 Jahren erreicht haben, ist die Besichtigung mit der Herausforderung an junge Ingenieure verbunden, ähnlich gute Ergebnisse beim Neubau heutiger Anlagen zu erreichen", erklärt Exkursionsleiter Prof. Dr. Klaus Brüssermann vom Fachbereich Energietechnik.
Mit vielen interessanten Eindrücken ging es nach dem Mittagessen weiter zum Tagebau Garzweiler. Im Tagebau wird die Rohbraunkohle gewonnen und mit Transportbändern oder per Bahn zu den Abnehmern transportiert – im Wesentlichen sind das die Kraftwerke der RWE Power, zum kleineren Teil auch Veredlungsbetriebe wie Wachtberg. In Garzweiler hatten die Studierenden die Möglichkeit, die wesentlichen Maschinen – Schaufelradbagger, Absetzer, Bunker und Kohlelogistik mit Bandsammelpunkt – zu besichtigen, wobei die gigantischen Bagger mit ihrer enormen Kapazität von 240.000 m3/d ganz klar der Höhepunkt der Exkursion waren. Mit der Besichtigung der rekultivierten Flächen schloss die Exkursion. "Die Reaktion der Studierenden zeigt: Der Eindruck eines Seminars mit gleicher Thematik kann den Anblick der Technik vor Ort und mit eigenen Augen nicht ersetzen", bilanziert Prof. Brüssermann zufrieden.