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» Ein Unternehmen zum Anfassen

Exkursion mit Prof. Daldrup: 40 Studierende erkunden Bayer in Leverkusen

„Wer von Ihnen hat schon einmal in einem Unternehmen gearbeitet?“ Diese Frage stellte Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Ulrich Daldrup, Lehrbeauftragter am Fachbereich Energietechnik und Geschäftsführer des internationalen Energie-Clusters „Energy Hills“, den Studierenden zu Beginn seiner Vorlesung „Business Administration“. Das Ergebnis: Nur zwei von 40 Studierenden hatten sich vor dem Studium einen ersten Eindruck von dem verschafft, was sie später in der Wirtschaft erwartet. Eine zweite Stichprobe fiel ebenfalls ernüchternd aus: Nur zehn Studierende hatten bisher überhaupt an einer Exkursion teilgenommen. „Im Rahmen meiner Vorlesung biete ich stets Exkursionen zu renommierten Unternehmen an“, erklärt Prof. Daldrup. „Denn Einblicke in die Praxis gehören für mich untrennbar zu einem anwendungsorientierten Studium dazu.“

Deshalb organisierte Prof. Daldrup in diesem Semester einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des Unternehmens Bayer. Im Kontext der Vorlesung stand vor allem ein Thema im Mittelpunkt: Wie stemmt ein solcher Großkonzern seine betriebswirtschaftlichen Abläufe? Und noch eine Frage hatten die meisten Exkursionsteilnehmer im Gepäck, weiß Prof. Daldrup: „Viele Studierende wollten natürlich wissen, welche Karrierechancen Bayer bietet. Umgekehrt ist das Unternehmen immer auf der Suche nach jungen Talenten und Hochschulabsolventen. Deshalb war unsere Exkursion auch eine gute Gelegenheit zum beruflichen Netzwerken.“

Praxiserfahrungen aus erster Hand

Am 21. Januar 2013 rollte der Bus mit den rund 40 Exkursionsteilnehmern auf das Betriebsgelände der Bayer AG in Leverkusen. Im Konferenzbereich „Baycom“ wurde der wissbegierige Nachwuchs von Dr. Lutz Groh und Chef-Controller Heinz Skrabania herzlich empfangen. Es folgte eine Einführung in das betriebswirtschaftliche System der Bayer AG, das gleichzeitig Herausforderung und Meisterleistung ist. Denn es gilt, ein Bezahl- und Vertragssystem für ein Unternehmen mit rund 110 000 Mitarbeitern in sechs Unternehmensbereichen reibungslos und effizient zu bewältigen. Zentral und digital – so könnte man das zukunftsweisende Erfolgsrezept zusammenfassen. Die Studierenden staunten nicht schlecht, als sie erfuhren, dass die kompletten kaufmännisch-organisatorischen Abläufe tausende Kilometer entfernt vonstattengehen – auf den Philippinen. Heinz Skrabania hat das neue betriebswirtschaftliche System für Bayer aufgebaut und stand den Studierenden weit über die geplante Zeit hinaus Rede und Antwort.

Nach einer kurzen Pause ging es für die Exkursionsteilnehmer in den Showroom, einen interaktiven Multimediaraum, in dem sich das Unternehmen Besuchern präsentiert. „Die Studierenden hatten richtig Spaß“, erinnert sich Prof. Daldrup. „Wie in einem Forschungslabor konnte man zum Beispiel Moleküle virtuell ergreifen und zusammensetzen. So macht Bayer seine Forschungsarbeit im Bereich Pharmaforschung anschaulich.“

Als sich gegen 17 Uhr der Bus auf den Heimweg Richtung Jülich machte, waren die Teilnehmer vor allem eines: inspiriert. Und ihr Professor sichtlich zufrieden. Denn 40 Studierende haben einen Tag lang Praxisluft geschnuppert, Kontakte geknüpft und nicht zuletzt ein innovatives Unternehmen hautnah kennengelernt. „Mein Ziel ist“, sagt Prof. Daldrup noch, „dass möglichst viele junge Leute schon während ihres Studiums Erfahrungen in einem Unternehmen machen, nicht erst nach dem Abschluss.“ Im nächsten Jahr steht also wieder eine Exkursion auf dem Vorlesungsplan – für einen lohnenswerten Blick über den Tellerrand.