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» Forschungsprojekt MIND ENERGY

Abschluss mit öffentlichem Symposium

An Fachhochschulen wird nicht nur praxisnah gelehrt sondern auch anspruchsvoll und zukunftsorientiert geforscht. Das bewies einmal mehr das Institut NOWUM-Energy der FH Aachen am vergangenen Donnerstag. Nach drei Jahren Laufzeit endete das Forschungsprojekt MIND ENERGY offiziell mit einem öffentlichen Abschluss-Symposium im Gerling-Pavillon am Campus Jülich. MIND steht für Geist und somit die Fähigkeit des Menschen, strategisch zu denken und Ziele zu verfolgen. Ziel des Vorhabens MIND ENERGY war, eine Methodik zu entwickeln, die produzierenden Unternehmen eine sinnvolle und auf sie zugeschnittene Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe ermöglicht.

Dominik Stollenwerk, der derzeit über das Projekt promoviert, entwickelte unter der Leitung von Institutsleiterin Prof. Dr. Isabel Kuperjans eine softwaregestützte Methodik, mit der Unternehmen prüfen können, welche regenerativen Energieformen und Energiespeicher für ihren Produktionsprozess und ihren Standort geeignet sind und welche Kosten mit einem Umbau verbunden sind. Dazu wird zunächst der gesamte Produktionsprozess aus der Sicht des Produktes in seine Einzelschritte zerteilt, jedem Einzelschritt wird sein jeweiliger minimaler Energiebedarf zugeordnet, entstehende Abwärme und Reststoffe werden bestimmt.

Durch Kombination des Energiebedarfs und der Abwärmemengen ergibt sich der minimale Energiebedarf des Unternehmens, aufgeteilt in Strom, Wärme und Kälte. Anschließend wird überprüft, ob und welcher Einsatz alternativer Energieträger für das Unternehmen und seinen Standort möglich und sinnvoll ist. „Eine solche Analyse hilft produzierenden Unternehmen, notwendige strategische Entscheidungen zur zukünftigen Energieversorgung zu treffen sowie Zeit- und Kostenpläne für die nächsten Jahre 
aufzustellen“, so Dominik Stollenwerk in seinem Vortrag, den er vor zahlreichen Vertretern mittlerer und großer Unternehmen hielt.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 284 000 Euro gefördert. Die Förderung erfolgte im Rahmen des Programms IngenieurNachwuchs 2011, das junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fördert. Die Kooperationspartner waren Carpus+Partner AG, perpendo GmbH, InfraServ GmbH Co. Knapsack KG, Pigmenttec GmbH & Co. KG, BOLDER Arzneimittel GmbH & Co. KG, sowie der Lehrstuhl für Technische Thermodynamik der RWTH Aachen. l SE