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Marokko sieht grün

Forschungsdelegation zu Gast: Kooperation zum Ausbau der erneuerbaren Energien geplant

Überall auf der Welt wird fossile Energie verbraucht. Und so sind auch die zukünftigen Herausforderungen einer alternativen, umweltverträglichen Energieversorgung rund um den Globus die gleichen. Ob in Jülich oder Marokko – neue Konzepte zum Ausbau der erneuerbaren Energien werden händeringend gesucht. Mit vielen Fragen im Gepäck hat am Montag, 5. Mai 2014, eine mehr als zwanzigköpfige Delegation mit Forscherinnen und Forschern von sieben marokkanischen Universitäten sowie politischen Entscheidungsträgern aus Marokko ihren Deutschlandbesuch am Campus Jülich begonnen. Ziel ihrer Reise: Die Möglichkeiten von Kooperationen zwischen deutschen und marokkanischen Forschungseinrichtungen im Bereich der angewandten Forschung auszuloten. Dabei ging es den Gästen insbesondere um die Zukunftstechnologien Photovoltaik und Solarthermie (CSP). Auf dem Besuchsplan standen am Montag der Campus Jülich mit dem Solar-Institut Jülich (SIJ) und dem Fachbereich Energietechnik. Am Dienstag besuchte die Delegation das DLR sowie das Forschungszentrum in Jülich. Im Anschluss ging es am Mittwoch und Donnerstag weiter zu den Solarforschungsstandorten in Stuttgart und Freiburg. Organisiert wurde die Forschungsreise von der Renewables Academy (RENAC) AG im Auftrag der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ Marokko und MASEN.

Kaum in Jülich angekommen, stand für die marokkanischen Spitzenforscher ein spannender Einblick in die deutsche Forschungslandschaft und in die deutsche Energiepolitik auf dem Programm. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mesa ging es ins Detail: Die aktuellen Forschungsprojekte des Fachbereichs Energietechnik sowie des Solar-Instituts Jülich (SIJ) wurden vorgestellt. Dekan Prof. Dr. Josef Hodapp stellte bei seinem Vortrag die Lehre in den Mittelpunkt und präsentierte gemeinsam mit Prof. Dr. Burghard Müller das Institut NOWUM-Energy mit dessen Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz und vor allem Biomasse und Biogas als regenerative Energie. Anschließend wurden Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Potenziale einer Deutsch-Marokkanischen Forschungskooperation diskutiert und Netzwerke geknüpft.

Dipl.-Ing. Karl-Heinz Ertl vom Institut NOWUM-Energy freute sich über das spontane Interesse der Gäste an Biomasse und Biogas: In diesem Bereich verfolgt das Institut NOWUM-Energy mit seinen Forschungsprojekten seit Jahren neue und unübliche Forschungsansätze. „Trotz des engen Zeitplans haben die marokkanischen Forscherinnen und Forscher darauf bestanden, mehr über NOWUM-Energy und unsere Biogas-Forschung zu erfahren“, erklärt Karl-Heinz Ertl. „Und so haben wir spontan die Biogasanlage und weitere Labors des Instituts NOWUM-Energy gezeigt und unsere aktuellen Forschungsprojekte vorgestellt.“  

Gäste wie Gastgeber waren sich einig: Neben der schon besiegelten Kooperation im Bereich Studium (siehe oben) sollen zukünftig auch auf Forschungsebene enge Kooperationen angebahnt werden. Karl-Heinz Ertl resümiert: „Der Ausbau internationaler Kooperationen auf energietechnischem Gebiet ist sowohl für Marokko als auch für uns überaus lohnenswert. Da ist es nur konsequent, neben dem Export unseres erfolgreichen Studiengangs Elektrotechnik nach Marokko auch gemeinsame Forschungsvorhaben voranzutreiben.“