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OMAS GEGEN RECHTS und FH: Aufklärung junger Wähler:innen

Der Verein der „OMAS GEGEN RECHTS“ und Studierende der FH Aachen starten eine kreative Social-Media-Kampagne zur politischen Aufklärung junger Wähler:innen über die Wahlversprechen der AfD zur Europawahl.

Die "OMAS GEGEN RECHTS" engagieren sich aktiv für die Aufklärung über rechtsextreme Tendenzen in der politischen Landschaft - insbesondere im Bereich von Social Media. Dabei werden sie von Studierenden des Fachbereichs Gestaltung der FH Aachen unterstützt. Im Rahmen ihres Kurses "Kampagnen machen - in Echt" haben sie eine unkonventionelle Idee entwickelt, um bei den Jugendlichen für mehr Aufmerksamkeit gegen rechte Bestrebungen zu sorgen.

Mit der Kampagne "Oma ruft an" wurde ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem humorvoll pointierte Videos produziert werden, um junge Wähler:innen über die wahren Absichten und versteckten Ziele rechtsgerichteter Politiker:innen aufzuklären. Diesen wirken die demokratischen Parteien kaum entgegen. Besonders präsent zeigt sich die AfD zum Beispiel auf TikTok.

Die Kampagne "Oma ruft an" nutzt satirische Videobotschaften, die von den "Omas" an ihre "Enkelkinder", die führenden rechten politischen Persönlichkeiten, gerichtet sind. Diese Videos nehmen die Wahlversprechen und politischen Inhalte der Spitzenkandidaten unter die Lupe und fordern die kritische Auseinandersetzung mit rechtsgerichteten Tendenzen.

Die Videos der Kampagne zeigen jeweils eine Kamerafahrt über den fingierten und inszenierten Arbeitsplatz der Politiker:innen, reich bestückt mit symbolischen Requisiten wie durchgestrichene EU-Karten oder AfD-Fahnen, die deren rechtsextreme Ansichten verdeutlichen. Zudem werden die Hinweise der Oma-Anrufe unterhaltsam mit weiteren Bildern unterstützt – wie etwa einer FBI-Akte oder einem chinesischen Agenten in 007-Pose. Jedes Video startet mit einem Anruf der Oma, die auf die Mailbox der Politiker:innen spricht, um dessen politische Aussagen kritisch zu hinterfragen und den Zuschauer:innen wichtige Denkanstöße zu geben.

Das Video, welches während der heutigen Pressekonferenz auf TikTok veröffentlicht wurde, greift die aktuellen Ereignisse um Maximilian Krah auf, den Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl. Auch wenn er sich aus dem Wahlkampf zurückziehen musste, wollen die Projektinitiator:innen mit den fingierten Oma-Krah-Videos weiterhin viele Wählerinnen und Wähler davon überzeugen, ihre Stimme nicht der AfD zu geben.

Im Abspann des Videos erscheint das Kampagnen-Motto "OMAS GEGEN RECHTS … sorgen sich um die Denke mancher Enkel". Die Zuschauer:innen werden aufgefordert, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen, die Videos zu teilen und sich gegen rechtsextreme Tendenzen zu positionieren. Die Kampagne zielt darauf ab, besonders bei den Jungwähler:innen eine breite Bewegung gegen Rechts ins Leben zu rufen und durch wiederkehrende Elemente und die
Nutzung sozialer Medien einen nachhaltigen Effekt zu erzielen.

Maria Kehren (OMAS GEGEN RECHTS Aachen) betont: "Wir freuen uns immer besonders über Aktionen, die wir gemeinsam mit engagierten jungen Menschen durchführen können. Dieses Projekt hat uns von Anfang begeistert, denn es ist wichtig, gerade die sozialen Medien und hier besonders TikTok nicht den rechtsextremen Kräften zu überlassen. Wir haben während der Planung viel voneinander lernen können und sehen ein großes Potential in diesem generationsübergreifenden Konzept."

Dazu der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Josef Rosenkranz: "Hochschulen haben auch einen gesellschaftlichen Auftrag, die FH Aachen ist vor allem eine praxisorientierte Hochschule. In unserem Fachbereich Gestaltung werden von unseren Studierenden unter der Anleitung von Prof. Christoph Scheller aktuelle Themen aufgegriffen. Innerhalb dieser Kampagne reflektieren angehende Designstudierende anschaulich und kreativ eine besondere politische Herausforderung, letztlich auch eine potenzielle Herausforderung einer Demokratie."

Das Studierenden-Team um Prof. Scheller äußerte sich auch sehr angetan über die bisherige Zusammenarbeit mit den Omas. "Innerhalb von einem Tag konnten wir die Omas für unsere Kampagnenidee begeistern", so Nicole Neinhuis, Studentin des Kommunikationsdesign im 6. Semester. "Am gleichen Tag gab es schon die erste Videokonferenz um 19.30 Uhr mit den Großmüttern." Prof. Scheller ist von deren riesigem Engagement, der Schnelligkeit und dem Social-Media-Know-how angetan: "Es überrascht mich nicht, dass diese Damen für ihre Entschlossenheit und ihren Einsatz gegen Rechts den Aachener Friedenspreis erhalten. Das können wir nur bewundern und freuen uns sehr darüber, diese Omas mit unserer Kreativität und Kraft unterstützen zu dürfen."