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Zum Forschungspreis nominiert: Prof. Dr. Bodo Kraft

Das Forschungsprojekt von Prof. Dr. Bodo Kraft soll durch künstliche Intelligenz für mehr Markttransparenz und zu einer besseren Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittelständischer Unternehmen führen

Anwendungsorientiert und immer am Puls der Zeit: Das sind die vielseitigen Forschungsprojekte der Wissenschaftler:innen der FH Aachen. Erneut vergibt die Hochschule den Forschungspreis im Rahmen des Tags für Forschung, Innovation und Transfer (FIT). Mit dem Preis wird das Engagement und die geleistete Arbeit von Professor:innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen gewürdigt; zugleich soll er Anreize schaffen, weiterhin praxisorientiert zu zukunftsweisender Forschung, Innovation und lebhaftem Transfer beizutragen.

Der Forschungspreis 2024 wird am Donnerstag, 14. März 2024, um 16.30 Uhr im Auditorium am Campus Jülich der FH Aachen, Heinrich-Mußmann-Straße 1, 52428 Jülich verliehen.

Nominiert sind in diesem Jahr zwei Projekte:

  • Markttransparenz durch künstliche Intelligenz als Basis für die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittelständischer Unternehmen: Prof. Dr. Bodo Kraft, Institut für datenbasierte Technologien (IDT)
  • Modulare und fahrzeugübergreifende Automatisierungssysteme für autonome Fahrzeuge: Prof. Dr. Michael Reke und Prof. Dr. Alexander Ferrein, MASKOR Institut

Der Forschungspreis in Höhe von 10.000 Euro wird von der Bürgerstiftung der Sparkasse Aachen gestiftet und bei herausragender Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien zusätzlich aus dem Nachhaltigkeitsfonds der FH Aachen unterstützt.

Die Datenanalyse und -verarbeitung spielt in der Wirtschaft eine wichtige Rolle, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen. Diese Unternehmen haben jedoch oft keinen Einfluss darauf, in welchem Datenformat ihnen Preis- oder Produktinformationen zur Verfügung gestellt werden. Die Informationsblätter können ganz unterschiedliche Strukturen haben und komplexe Datensätze enthalten, weshalb sie bisher individuell bearbeitet werden müssen. Dadurch kann es zu Wettbewerbsnachteilen und zu einer fehlenden oder unzureichenden Markttransparenz kommen. Um dem entgegenzuwirken arbeitet Prof. Dr. Bodo Kraft vom Institut für Datengetriebene Technologien (IDT) mit seinem Team an einer Möglichkeit zur automatisierten Verarbeitung dieser Daten.

Im Zentrum der Forschung steht das sogenannte Natural Language Processing (NLP), womit Computer textbasierte Informationen interpretieren, analysieren und klassifizieren können. Komplexe Auflistungen von Informationen, die bei kleinen und mittelständischen Unternehmen normalerweise händisch zusammengetragen werden müssen, können so automatisch extrahiert werden.

Alles beginnt mit der optischen Zeichenerkennung (Optical Character Recognition, OCR), womit Preis- und Produktinformationen digitalisiert werden. Anschließend werden die Posten in sinnvolle Kategorien und Muster zerlegt, sodass eine direkte Weiterverarbeitung möglich wird. „Teile der Forschungsarbeit werden bereits in der Industrie eingesetzt, um die händische Arbeit zu unterstützen und die Qualität zu sichern“, erklärt Prof. Kraft. "Etwa 60 Prozent der Preise können bereits automatisiert extrahiert werden, eine Dunkelverarbeitung – also die vollautomatisierte Verarbeitung ohne menschliche Unterstützung – ist noch nicht möglich, aber wir arbeiten daran."

Aus dem Forschungsprojekt haben sich bisher drei Promotionsvorhaben ergeben. Aktuell entwickelt Michael Jentgens in seiner Promotion eine Systemarchitektur, in die künstliche Intelligenzen eingebunden werden können. "Die Technologien entwickeln sich so schnell weiter, dass wir nicht auf eine bestimmte setzen wollen, sondern lieber die Voraussetzungen zum Mitwachsen und -entwickeln schaffen wollen", erklärt der Doktorand. So sei es ihnen möglich, immer am Puls der Zeit zu forschen.

"Im Labor Business Programming wird angewandte Forschung betrieben, die komplexe Probleme bewältigt und einen direkten Einfluss auf die lokale Industrie hat", erklärt Prof. Kraft.

Weitere Informationen: zum Forschungspreis der FH Aachen

Ebenfalls zum Forschungspreis nominiert sind: Prof. Dr. Michael Reke und Prof. Dr. Alexander Ferrein