IfB | Institut für Bioengineering

Was ist Bioengineering?

Bioengineering ist ein Fach der Medizin- und Verfahrenstechnik, das Fragestellungen aus den Bereichen der Biomedizin, Biophysik und Systembiologie aufgreift, um diese mit Ansätzen der Verfahrens- und Medizintechnik zu lösen. Als solches steht das Fach in sehr interdisziplinärem Umfeld und erfordert das Zusammenwirken von Ingenieuren, Physikern, Biologen und Biomedizinern. Fortschritte in der Biomedizin werden durch neue Erkenntnisse in Bereichen der Zelltechnologien, Diagnostik- und Apparate-Entwicklung sowie Anwendungen der Gentechnik auf Zell- und Organsysteme erreicht. Verwandt mit dem Bioengineering ist die Biotechnologie, die sich aber hauptsächlich mit industriellen, biologischen Verfahren befasst. Beide Disziplinen finden jede auf ihre Art zahlreiche, auch heute noch ungekannte Anwendungen in Medizin, Biologie und Technik. Viele Ansätze der Medizinischen Biotechnologie werden von Ingenieuren entwickelt und optimiert, um diese dann dem Mediziner zur Translation an die Hand zu geben (z.B. Tissue Engineering, Biomechatronik-Entwicklung). Ingenieure am IfB kooperieren bei multidiziplinärer, mehrskalig mathematischer Modellierung und Simulation auf den Ebenen von Zellen, Geweben und Organen mit Partnern der klinischen und industriellen Forschung.Die Zusammenarbeit soll typisches Bioengineering in Deutschland und international stärken:

  1. Mit der Gründung des IfB wurde ein Bioengineering-Zentrum mit internationalem Anspruch und Profil geschaffen. Es ist heute schon ein attraktiver und technologisch-wissenschaftlich starker Partner für Industrie, Forschungseinrichtungen und Hochschulen.
  2. Durch Bündelung vorhandener Kompetenzen wird die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Institutsmitglieder erhöht.
  3. Hochkarätige multidisziplinäre F/E-Kompetenzen werden im IfB effektiv und synergistisch verknüpft und das vorhandene Know-how problemorientiert eingesetzt.
  4. Die State-of-the-Art Infrastruktur des IfB, seine Labore und eine ansehnliche Zahl komplementärer externer F/E Partner ist neben den Kompetenzen der IfB Mitarbeiter die Basis unseres Erfolges.

Plenarvortrag von Professor Digel auf der internationalen Konferenz „Sustainable Future-2024: Biotech, Ecology, Energy“

Anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der al-Farabi Kasachischen Nationaluniversität hielt Professor Ilya Digel einen Plenarvortrag auf der internationalen Konferenz „Sustainable Future-2024: Biotech, Ecology, Energy“ (20.-21.11.2024). Zu den weiteren Plenarrednern zählten Professorin Nurshat Nurazhi (Labor für erneuerbare Energien, Fakultät für Chemie und Materialwissenschaften, Schule für Ingenieur- und Digitalwissenschaften der Nazarbayev Universität, Astana) sowie Professor Dr. Zulfiqar Ali (IOFS, Direktor des pakistanischen Programmbereichs und der Projekte, Pakistan).

Im Rahmen der Konferenz fand auch die feierliche Eröffnung des Internationalen Labors für angewandte Mikrobiologie statt, das auf einer kasachisch-deutsch-chinesischen Partnerschaft basiert.
Die Tätigkeit des neuen Labors zielt auf die Förderung internationaler biotechnologischer Forschung, die Implementierung innovativer Biotechnologien sowie die Stärkung des wissenschaftlichen Potenzials der Partnerländer. Der wissenschaftliche Schwerpunkt liegt auf angewandten Bereichen der Mikrobiologie, wie Landwirtschaft, Ökologie, Medizin und Industrie. Das Projekt ist das Ergebnis der engen Zusammenarbeit kasachischer, deutscher und chinesischer Wissenschaftler und leistet einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Wissenschaft sowie zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung.

Deutsche, chinesische und kasachische Wissenschaftler nahmen an der Veranstaltung teil. Professor Ilya Digel von der FH Aachen (Deutschland) wurde mit der Medaille „Ерен еңбегі үшiн“ („Für besondere Verdienste“) ausgezeichnet.

 

Prof. Digel zum Experten in ESA-Studie berufen

Prof. Digel wurde im September 2024 gebeten als Experte an der ESA-Studie zur Aktualisierung der Kategorie-II-Missionen für die COSPAR-Planetenschutzpolitik sowie die Anforderungen an Erkundungen von Eiswelten teilzunehmen.

Hintergrund

Die ESA (European Space Agency) hat die ESF (European Science Foundation) gebeten, die neue Definition für Eisige Welten beim Planetenschutz, die vorgeschlagenen Indizes für die unteren Grenzen des Lebens auf der Erde in Bezug auf Wasseraktivität (LLAw) und Temperatur (LLT) sowie die Art und Weise, wie der vorgeschlagene LLT als Parameter für die Einstufung von Missionen auf Eisigen Welten verwendet wurde, zu überprüfen.
Insbesondere möchte die ESA die Auswirkungen der vorgeschlagenen Indizes auf alle Bereiche der Planetenschutzpolitik der COSPAR (Committee on Space Research) sowie der aktuellen ESA-Missionen (insbesondere JUICE) bewerten und prüfen, inwieweit vorübergehende thermische Anomalien, die durch Einschläge verursacht werden, im Zeitraum der biologischen Erkundung akzeptiert werden können.

Prof. Dr. Ilya Digel Institutsleiter

Institut für Bioengineering
Raum 01E11
Heinrich-Mußmann-Str. 1
52428 Jülich

Dipl.-Ing. Peter Kayser Institutskoordinator

Institut für Bioengineering
Raum 01A12
Heinrich-Mußmann-Str. 1
52428 Jülich