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„Biocomputing“ und „Cyborg“-Schnecken

Prof. Dr. Evgeny Katz von der Clarkson University, Potsdam, NY, USA besuchte das Institut für Nano- und Biotechnologien der FH Aachen

Prof. Dr. Evgeny Katz, von der Clarkson University, Potsdam (USA), und Leiter des Labors für Bioelektronik und Bionanotechnologie, ist weltweit einer der 100 meist zitierten Autoren wissenschaftlicher Publikationen aus dem Bereich der Chemie.
Vom 1. bis 3. Juni 2016 konnte Prof. Dr. Michael J. Schöning ihn als Gast am Institut für Nano- und Biotechnologien (INB) der FH Aachen auf dem Campus Jülich begrüßen.
Während seines Besuchs stellte er einige seiner Forschungsschwerpunkte vor. So beschäftigt er sich u.a. mit „Biocomputing“, einem neu entstandenen Forschungsbereich, der Informationen aus biologischen Prozessen direkt in digitale Logik umsetzt. Dahinter steht ein weites Feld an Anwendungsmöglichkeiten in Biotechnologie und Medizin, so z.B. die zeitnahe und unkomplizierte Analyse gravierender Verletzungen des menschlichen Körpers. Daneben beschäftigt er sich auch mit der Fragestellung, wie der eigene Metabolismus zur Energiegewinnung und damit zum Betrieb von „low-energy devices“, wie z.B. Herzschrittmachern, genutzt werden könnte. Als „Versuchstiere“ dienen hierzu zunächst Schnecken und Hummer, die er in „Cyborgs“ verwandelte. Dazu wurden diesen winzige „Biokraftstoff-Zellen“ implantiert, die Energie durch den körpereigenen Verbrauch von Glucose gewinnen können. Zur Vorstellung dieser Forschungsschwerpunkte hielt er während der Dauer seines Aufenthaltes am INB zwei 90-minütige Forschungs-Vorlesungen, die der Einstieg in sehr intensive Diskussionen waren.
Sabrina Scheja, Masterstudentin der Biomedizintechnik und derzeit studentische Mitarbeiterin am INB wird ab Herbst 2016 ihre Masterarbeit in den USA, im Labor von Prof. Katz, anfertigen. In einem gemeinsamen Projekt zwischen beiden Institutionen wird sie an der nanoelektronischen Schnittstelle forschen; betreut wird die Arbeit seitens des INB von den beiden Professoren Poghossian und Schöning.
Alle Teilnehmer der Vorlesungen waren sich einig: ein hochspannendes, aktuelles Themenfeld wurde mit viel Enthusiasmus und Begeisterungsfähigkeit vermittelt.