PVeC_Photovoltaik Anlage

Forschungsprojekte

Sie wollen sich eine Übersicht über unsere Forschungsprojekte verschaffen? Dann schauen Sie sich gerne um: Auf dieser Seite finden Sie die laufenden Projekte der jeweiligen Schwerpunkte. Wenn Sie das Interesse gepackt hat und Sie einen breiteren Überblick über die jeweiligen Projekte der Schwerpunkte erhalten möchten, finden Sie bereits abgeschlossene Projekte in der Rubrik "Alte Projekte".

Solarthermische Systeme und Wasserstoff-Systemtechnik

TwinSF

Steuerung und Betriebsassistenz für ein solares Brennstoff-Produktionssystem auf Basis eines Digitalen Zwillings

Projektlaufzeit: 01.04.2024 - 31.03.2027

Durch die Entwicklung von Assistenzsystemen und Regelungen, die auf Vorhersagedaten und einem digitalen Zwilling basieren, soll die Effizienz einer Anlage zur Produktion von klimaneutralem Treibstoff gesteigert werden. Damit soll, auch unter sich stetig ändernden Wetterbedingungen der bestmögliche Ertrag gewährleistet werden. Dafür werden Modelle benötigt, die in Echtzeit das zukünftige Verhalten der Anlage berechnen und eine optimierte Betriebsführung ableiten können. Diese hohe Anforderung an die Rechenzeit steht in der Regel im Konflikt mit der Modellgenauigkeit, da der Detailgrad der Simulation verringert werden muss. In diesem Projekt werden Ansätze auf Basis künstlicher Intelligenz verfolgt, die bei gleichbleibender Rechenzeit eine höhere Genauigkeit und damit eine höhere Effizienz der solaren Kraftstoffsynthese erreichen sollen. Parallel werden solche Assistenz- und Regelungssysteme ebenfalls anhand physikalischer Modelle entwickelt, sodass beiden Ansätze miteinander verglichen werden können.

Dieses Projekt trägt zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors bei. Insbesondere in Bereichen wie dem Luftverkehr ist die Elektrifizierung schwierig, weshalb klimaneutral erzeugte Kraftstoffe eine vielversprechende Alternative darstellen. Durch eine Effizienzsteigerung können Produktionskapazitäten gesteigert und die spezifischen Kosten gesenkt werden, was wiederum zu einer schnelleren Marktdurchdringung und entsprechend schnelleren Emissionsreduktion führt. Bei erfolgreicher Erprobung des KI-Ansatzes, kann dieser auch auf andere schwer regelbare Energiesysteme übertragen werden, um eine nachhaltigere und effizientere Energieversorgung zu ermöglichen.

Partner:innen:

  • IDT | Institut für datenbasierte Technologien der FH Aachen
  • Synhelion Germany GmbH

Gefördert vom

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung

SoPhosM

System zur bedarfsgerechten Bereitstellung solarer Prozesswärme für den Trocknungsprozess von Phosphat in Marokko

Projektlaufzeit: 01.11.2022 - 31.10.2025

Im Rahmen der Energiewende rückt die Bereitstellung von Wärme durch erneuerbare Energien zunehmend in den Fokus. In diesem Zusammenhang wird die Bereitstellung von Hochtemperaturprozesswärme mit konzentrierter Solarenergie am Beispiel eines Phosphattrocknungsprozesses in Marokko demonstriert. In verschiedenen marokkanischen Sektoren besteht ein großer Bedarf an Prozesswärme, der zumeist durch fossile Brennstoffe gedeckt wird.

In Marokko wird die Energiewende vorangetrieben, um in Zukunft eine CO2-freie Energieversorgung zu gewährleisten und unabhängig von Energieimporten zu werden. Auch das phosphatproduzierende Unternehmen OCP ist bestrebt, seine derzeit öl- und gasbasierte Prozesswärmeversorgung in Zukunft durch Solarenergie zu gewährleisten. Allein für die Phosphattrocknung werden jährlich 3,6 TWh an fossilen Brennstoffen zur Erzeugung von Prozesswärme benötigt. Da für diesen Prozess hohe Temperaturen erforderlich sind, sind Solarturmtechnologien als erneuerbare Wärmequelle hervorragend geeignet. Das erste Projektziel ist der Bau und Testbetrieb einer Demonstrationsanlage zur solaren Phosphattrocknung an einem OCP-Standort in Marokko. Das technische Konzept umfasst ein energieeffizientes System aus innovativen Komponenten. Mit dem Testbetrieb soll der Nachweis erbracht werden, dass diese Solartechnologie in der Lage ist, 24 Stunden am Tag zuverlässig Prozesswärme auf dem gewünschten Temperaturniveau zu liefern. Darauf aufbauend wird das System hochskaliert und unter technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten so weit optimiert, dass die Technologie nach diesem Projekt von OCP kommerziell genutzt werden kann. Für die Auslegung des Systems müssen Simulationsmodelle der Komponenten entwickelt und validiert werden, um die komplexe Dynamik des Systems abzubilden. Darüber hinaus wird eine sozioökonomische Studie durchgeführt, um festzustellen, wie die Entwicklung des marokkanischen solaren Prozesswärmesektors optimal gemanagt werden kann.

Partner:innen Marokko:

  • OCP group
  • Mohammed VI Polytechnic University
  • Green Energy Park
  • Institut de Recherche en Energie Solaire et Energies Nouvelles
  • Universität Cadi Ayyad (assoziiert)

Partner:innen Deutschland:

  • Kraftanlagen Energies & Services
  • Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt e. V.
  • Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH
  • sbp sonne GmbH
  • Hilger GmbH

Gefördert vom

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung

SoCoNexGen

Design, Konstruktion, Test und Analyse von vier verschiedenen mit solarthermischen Kollektoren und/oder Photovoltaik-Paneelen betriebenen Indoor-Solarkochern für häusliche Anwendungen

Projektlaufzeit: 01.06.2022 – 31.05.2025

Im Projekt SoCoNexGen werden vier verschiedene Solarkocher entwickelt, gebaut und getestet. Die Solarkocher sind für die Integration in Innenräumen vorgesehen und drei der vier Modelle sind mit großen Energiespeichern ausgerüstet, um ein flexibles Kochverhalten zu gewährleisten. Der Energiespeicher besteht bei zwei Modellen aus einem thermischen Sandspeicher und bei einem Modell aus einem elektrischen Batteriespeicher. Die Energie wird abhängig vom Modell durch solarthermische Kollektoren, PV-Kollektoren oder durch eine Kombination beider Systeme bereitgestellt.

Im Projekt arbeitet ein internationales Konsortium aus Marokko, Algerien, Tunesien, Portugal und Deutschland gemeinsam an der Entwicklung und Erprobung der Solarkocher. In diesem Rahmen sind Testkampagnen an den Standorten der Partner vorgesehen, die durch die Erstellung und Nutzung von detaillierten Simulationsmodellen ergänzt werden. Zusätzlich werden Potenzialstudien für den Einsatz der Kocher in der Region Nordafrika durchgeführt. Ziel ist es robuste und einfach handhabbare Solarkochersysteme zu entwickeln, die bei der lokalen Bevölkerung eine hohe Akzeptanz erreichen.

Partner:

  • Solar-Institut Jülich (Deutschland)
  • Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik (Deutschland)
  • low-tec gemeinnützige Arbeitsmarktförderungsgesellschaft Düren mbH (Deutschland)
  • Universidade de Évora (Portugal)
  • Université Mohammed Premier Oujda (Marokko)
  • Université de Tunis El Manar (Tunesien)
  • Centre de développement des énergies renouvelables (Algerien)

Förderung durch:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • LEAP-RE Projekt (Das LEAP-RE Projekt erhält Fördermittel aus dem Horizon 2020 Research and Innovation program, grant agreement 963530)

Weitere Informationen auf der LEAP-RE Webseite.

SolarFuels

Synthetische Kraftstoffe aus Sonnenlicht

Projektbeginn: August 2021

Ziel des industriegeführten Forschungsprojekts SolarFuels ist der Aufbau und Betrieb einer Pilotanlage zur Produktion synthetischer Kraft- und Grundstoffe für die chemische Industrie mittels solarer Mischreformierung von Methan. Durch die solare Aufwertung lassen sich die Treibhausgas-Emissionen um mehr als 30% senken. Perspektivisch wird die Reformierung von Biogas angestrebt, um einen klimaneutralen Kraftstoff herzustellen. Die Pilotanlage wird weltweit zum ersten Mal die gesamte integrierte Technologiekette vom Sonnenlicht bis zum synthetischen, flüssigen Kraftstoff abdecken.

Für das Projekt haben die Synhelion Germany GmbH, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und das Solarinstitut Jülich (SIJ) ihre Kompetenzen gebündelt. Gemeinsam werden drei Schlüsselkomponenten für die konzentrierende Hochtemperatur-Solartechnik optimiert, skaliert und in industriell relevantem Maßstab demonstriert: Der solare absorbierende Gas-Receiver für Temperaturen bis zu 1500 °C, ein entsprechender thermischer Speicher sowie der indirekt beheizte Reformierungsreaktor. In letzterem wird Methan via einer Mischreformierung mit Wasserdampf und Kohlendioxid zu Syngas, einem H2/CO-Gemisch, reagiert. Dieses wird in einer angeschlossenen Fischer-Tropsch-Anlage zu flüssigem Kohlenwasserstoff weiterverarbeitet. Die Hauptkomponenten werden auf dem Multi-Fokus-Turm, einer Forschungsanlage in Jülich, getestet und auf der Pilotanlage im Brainergy Park Jülich mit dem neu zu errichtenden Hochfokus-Heliostatenfeld in Betrieb genommen werden.

Das SIJ befasst sich einerseits mit einer detaillierten CFD-Simulation des Reformierungsreaktors, um Optimierungspotentiale hinsichtlich der Reaktoreffizienz, v.a. des Methan- und CO2-Umsatzes sowie minimierter Kohlenstoffbildung, auszunutzen. Des Weiteren wird der Gesamtprozess der Pilotanlage dynamisch simuliert, um das Anlagenverhalten zu untersuchen und optimierte Betriebs- und Regelungsstrategien abzuleiten.

Projektpartner:

  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
  • Synhelion Germany GmbH

Gefördert durch:

  • Bundeministerium für Wirtschaft und Energie des Landes NRW

STERN

Steigerung der Kosteneffizienz von Flüssigsalzreceivern; Teilvorhaben: Dynamische Simulation

Projektbeginn: Oktober 2020

Solarthermische Kraftwerke (CSP) spielen potenziell in der zukünftigen internationalen Energieversorgung eine wichtige Rolle. Die Analyse der derzeitigen Projektlage deutet darauf hin, dass die flüssigsalzbasierte Solarturmtechnologie in kürze den größten Anteil an der installierten Leistung der Solarturmkraftwerke erreichen wird. Durch die Verbindung mit thermischen Salzspeichern kann eine von der fluktuierenden Sonnenstrahlung entkoppelte und somit bedarfsgerechte Stromerzeugung besonders unkompliziert gewährleistet werden. Eine der großen Herausforderungen für Solarturmkraftwerke sind die hohen Investitionskosten. Das Receiversystem macht dabei bis zu 20% der Investitionskosten des Kraftwerkes aus. Im Forschungsprojekt wird das innovative STERN-Receiverkonzept weiterentwickelt: durch eine radikale Neuanordnung der Absorberpaneele verspricht das Konzept eine Reduzierung der Absorberfläche um mindestens 40% gegenüber dem Stand der Technik und gleichzeitig eine moderate Erhöhung des Wirkungsgrades des Heliostatenfeld-Receiver-Systems.

Zunächst wird ein unter Kosten-, Wirkungsgrad-, und fertigungstechnischen Aspekten optimiertes Receiverdesign entwickelt und mit dem Stand der Technik verglichen. Anschließend wird ein Prototyp des Receivers unter solaren Bedingungen am Solarturm Jülich erprobt. Heutige Solarreceiver verwenden für die Absorberrohre Nickelbasis-legierungen. Diese sind bis zu 10-mal teurer als die deutlich besser verfügbaren hochlegierten Edelstähle. Rostfreie, Al-legierte und darum Al2O3-bildende Edelstähle, weisen potentiell ausreichende Beständigkeit gegenüber Korrosion in NaNO3-KNO3-Schmelzen (sog. „Solar Salt“) bei weitaus niedrigeren Kosten auf. Kommerziell sind derartige Legierungen bisher, aufgrund mangelnder mechanischer Festigkeit, nicht für Strukturanwendungen verfügbar. Die Entwicklung Al2O3-bildender, ferritischer und austenitischer Edelstähle mit hoher mechanischer Festigkeit, im Rahmen des Projekts bietet aus diesem Grunde das Potential weiterer Kostensenkungen.

Projektpartner:

  • MAN Energy Solutions SE (Koordinator)
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
  • Solar-Institut Jülich der FH Aachen
  • Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH
  • Forschungszentrum Jülich
  • Salzgitter Mannesmann Stainless Tubes GmbH (als assoziierter Partner)
  • HORA Holter Regelarmaturen GmbH & Co. KG (als assoziierter Partner)
  • Stahl-Armaturen PERSTA GmbH (als assoziierter Partner)

HPMS-II

High Performance Molten Salt Tower Receiver System - Phase 2

Projektbeginn: Oktober 2018

Das übergeordnete Ziel des Vorhabens HPMS ist die Ausschöpfung von Kostensenkungspotentialen bei Salzturmkraftwerken durch die Entwicklung eines hocheffizienten Receivers und durch eine gesamtheitliche Optimierung des solaren Hochtemperatur-Kreislaufs. Es schafft damit die Basis für die nächste Generation von Salzturmkraftwerken. Das Gesamtvorhaben besteht aus den 3 Phasen:

  • Phase 1: Theoretische Studien und Basic Engineering im Projekt HPMS-I
  • Phase 2: Bau und Betrieb eines Testreceiversystems aufbauend auf der im Projekt HPMS-I entwickelten Technologie
  • Phase 3: Nutzung der Technologie in einer Pilotanlage oder einer kommerziellen Anlage

Die Arbeitsschwerpunkte des SIJ im Projekt HPMS-II (Phase 2) sind die folgenden:

  • Validierung der in HPMS entwickelten dynamischen Simulationsmodelle
  • Auslegung eines Testreceiversystems gestützt mit dynamischen Simulationen einzelner Komponenten und des Gesamtsystems
  • Entwicklung und Auslegung eines Regelungskonzeptes und einer optimierten Betriebsstrategie
  • Weiterentwicklung der numerischen Simulationsmodelle zur besseren Vorhersage von Ertrag und Lebensdauer

Projektpartner:

  • Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt e.V. (DLR) (Koordinator)
  • MAN Energy Solutions SE (MAN)
  • Solar-Institut Jülich der FH Aachen (SIJ)
  • Flexible Industriemesstechnik GmbH (FLX)
  • Endress + Hauser Messtechnik GmbH + CO.KG (E+H) (als assoziierter Partner)
  • Mannesmann Stainless Tubes (MST) (als assoziierter Partner)
  • Holter Regelarmaturen GmbH & Co. KG (HORA) (als assoziierter Partner)
  • Salzgitter Mannesmann Forschung (SZMF) (als Unterauftragnehmer)

Energiespeicher Systeme

NEUTRON

Net-zero Energy fUture through the identification of innovative Technologies under a circulaR, sustainable, and inclusive just transitiON

Projektlaufzeit: 01.06.2023 - 31.05.2025

Das Projekt Neutron zielt darauf ab, einen systemischen und integrativen Ansatz für den gesamten Lebenszyklus der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen in der Stadt Kozani (Griechenland) und Umgebung zu entwickeln, um eine kosteneffiziente Energie für alle bereitzustellen. Ziel ist die Entwicklung einer Demonstrationstechnologie, mit der die Emissionen, die in erster Linie aus dem Gebäudesektor von Kozani und zusätzlich aus Wirtschaftstätigkeiten stammen, bis 2030 vollständig reduziert werden. Das Pilotprojekt basiert auf der Erforschung und Simulation von Technologielösungen, die die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft im Energiesektor (z. B. durch Fernwärme, Abfall- und Abwasserbehandlung) einbeziehen. Das Geschäftsmodell, auf dem es basiert, beruht auf drei Grundsätzen:

  1. Vorrangige Integration von erneuerbaren Energien in das Energiesystem
  2. Maximierung der Produktnutzung
  3. Rückgewinnung von Nebenprodukten und Energie aus Abfällen.

Gleichzeitig zeigt das Projekt, wie nachhaltige digitale Technologien zur Unterstützung von Energiegemeinschaften und zur Dekarbonisierung von Gebäuden eingesetzt werden können.

Im Zentrum des Energiekonzepts steht das Green Heat Module (GHM) der Firma Kraftanlagen Energies & Services SE. Das GHM ist ein neuartiger elektrothermischer Hochtemperatur-Energiespeicher, der Energie bei Temperaturen im Bereich von 750 °C bis 1000 °C speichern kann. Er nutzt elektrische Hochtemperatur-Lufterhitzer, um Strom aus verschiedenen Quellen in hochexergetische Wärme umzuwandeln und diese in keramischen Wabensteinen zu speichern. Die gespeicherte Wärme kann zum Antrieb einer ganzen Reihe von thermodynamischen Kreisläufen verwendet werden, einschließlich der Stromerzeugung durch Gas- und Dampfturbinen, die bei Bedarf Wärme und Strom liefern können. Der GHM kann mit Strom aus fluktuierenden erneuerbaren Energiequellen und überschüssigem Strom aus dem öffentlichen Netz gespeist werden und zusätzlich in Zeiträumen ohne ausreichende Verfügbarkeit erneuerbaren Stroms mit einer Biogas-Zufeuerung beladen werden. Der thermische Speicher fungiert als Kompensator für die schwankende Energiebereitstellung und gleicht das Angebot mit der Nachfrage ab. Da die Energie bei hoher Temperatur gespeichert wird, kann das GHM im Verbund mit einer Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Einheit bedarfsgerecht Strom und Wärmeenergie bereitstellen.

Das integrierte Energiekonzept, das sich auf die GHM konzentriert, vereint daher eine Reihe von einzigartigen Vorteilen:

  • Einbindung der erneuerbaren Energieerzeugung in den Wärmesektor
  • Energiespeicherfunktion, um von der schwankenden EE-Erzeugung zu profitieren
  • Variable Abgabe der Energie als Strom und Wärme nach Bedarf
  • Stabilisierung des Übertragungsnetzes durch Puffern von Leistungsspitzen und Erzeugungsausfällen
  • Versorgungssicherheit durch die Kombination mehrerer Energiequellen

Projektpartner:

  • Municipality of Kozani
  • ZEUS Helios Electricity Company
  • AUTH: Aristotle University of Thessaloniki
  • EYATH: Thessaloniki Water Supply and Sewerage Company
  • Solar-Institut Jülich, FH Aachen University of Applied Sciences
  • ABB Group Hellas
  • Kraftanlagen Energies & Services
  • DEYAK: Municipal Water and Sewerage Company of Kozani
  • DIADYMA: Solid Waste Management Body for Western Macedonia
  • Ergoncell: IT-Consultants
  • CERTH: Chemical Process Engineering Research Institute

Gefördert durch:

  • Europäische Union

https://www.neutronpilot.com/about

TESS KWK

Weiterentwicklung und Qualifizierung des multifunktionalen thermischen Speichers für den Einsatz in kommunalen Strom- und Wärmenetzen

Projektlaufzeit 01.11.2021 – 31.10.2024

TESS KWK ist das Folgeprojekt des Forschungsprojekts TESS 2.0, in dem das innovative Power-to-Heat&Power-Speicherkonzept multiTESS (multifunktionaler thermischer Stromspeicher) entwickelt und als Pilotanlage in einem eigenen Gebäude auf dem Gelände des Brainergy Parks Jülich realisiert wurde.

Die Idee des thermischen Stromspeichers ist es, die Beladung des Speichers mittels einer neuartigen elektrischen Heizung aus Netzüberschussstrom der erneuerbaren Energien zu realisieren. Zusätzlich ist es möglich, überschüssige Wärmeenergie aus Industrieprozessen in dem multiTESS zu speichern. Innovativ und einzigartig ist neben der Bereitstellung auch die Speicherung der Hochtemperaturwärme von bis zu 1000 °C. Die gespeicherte Energie kann entweder als grundlastfähige Wärme – das heißt rund um die Uhr von 50 °C bis 1000 °C – oder in bestehende KWK-Anlagen zur bedarfsgerechten Erzeugung von Strom und Wärme abgegeben werden.

Im Projekt TESS KWK wird der multiTESS für den Einsatz in kommunalen Strom- und Wärmenetzen weiterentwickelt und unter Berücksichtigung möglichst realer Betriebsbedingungen für diesen Einsatz optimiert und qualifiziert. Zu diesem Zweck werden ein ausführlicher Versuchsbetrieb an der bestehenden Pilotanlage, eine Konzeptoptimierung und eine Markteinsatzanalyse durchgeführt. Begleitend wird ein digitaler Zwilling der Gesamtanlage erstellt und mithilfe der Versuchsergebnisse validiert. Mit dem digitalen Zwilling kann eine Adaption an verschiedene Einsatzszenarien zügig durchgeführt sowie das Anlagenverhalten bei Konzeptänderungen vorausgesagt werden.

Mit dem Projekt TESS KWK befindet sich das multiTESS-Konzept weiter auf dem Weg zur kommerziellen Realisierung. Durch seine dezentrale und flexible Energiebereitstellung stellt multiTESS einen bisher fehlenden Baustein zur Sicherstellung der CO2-freien Versorgung mit Strom & Wärme in der Industrie und auch bei der kommunalen Energieversorgung dar. Diese Sektorenkopplung bildet eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität.

Näheres kann unter folgendem Link nachgelesen werden: Näheres zu TESS KWK

Projektpartner:innen:

  • Dürr AG
  • Kraftanlagen Energies & Services GmbH
  • Otto Junker GmbH
  • Stadtwerke Jülich GmbH

Effiziente Gebäude- und Anlagentechnik

InnoFlag

Entwicklung und Validierung von geothermischen Modellen und Anlagen-konzepten mit innovativen oberflächennahen Elementen für dynamisch geregelte Wärmepumpensysteme

Projektlaufzeit: 01.10.2023 – 30.09.2026

Der Gebäudesektor steht vor der dringenden Notwendigkeit, sich dem Klimawandel anzupassen und seine Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Wärmepumpen bieten eine vielversprechende Lösung für eine CO2-neutrale Heizung, besonders im ländlichen Raum wächst der Markt für Wärmepumpen mit Erdkollektoren. In diesem Kontext zielt das Projekt InnoFlaG darauf ab, innovative Lösungen zu entwickeln, um die Effizienz und Zuverlässigkeit von oberflächennahen Geothermieanlagen zu verbessern.

Im Rahmen des Projekts sollen neuartige oberflächennahe Wärmetauscherelemente in Kombination mit Latentwärmespeichern, Energiespeichern und Hydraulikmodulen als funktionsfähige Einheit durch die Industriepartner entwickelt, getestet und in Wechselwirkung mit dem oberflächennahen Erdreich sowie multimodaler Regenerierung durch unsere Forschungseinrichtung modelliert werden. Die Forschungsschwerpunkte sind die Optimierung des Wärmeübergangs im Erdreich, die Vermeidung von schädlicher Bodenvereisung, die Entwicklung einer CO2-reduzierten Betriebsweise der Wärmepumpe und die Erstellung eines Systemauslegungstools für bedarfsgerechte Erdwärmekollektoren.

Insgesamt wurden im Projekt die folgenden Ziele zur Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit gesetzt:

  • Erdreichmodellierung zur Simulation von Wärme- und Feuchtetransport und zur Untersuchung des saisonalen Verhaltens      flacher geothermischer Anlagen
  • Validierung der Simulationsmodelle durch Feldmessungen an der Geothermieanlage
  • Messtechnische Beurteilung der geothermischen Komponenten
  • Vergleich und Analyse der Betriebsweise zwischen getakteten und dynamisch modulierenden Wärmepumpen.
  • Nutzung der Simulationsergebnisse zur Optimierung von oberflächennahen Geothermieanlagen
  • Erarbeitung optimierter Systemlösungen

Projektpartner:

  • Solar-Institut Jülich der FH Aachen
  • Fachbereich 02 | Bauingenieurwesen der FH Aachen
  • WKG Energietechnik GmbH
  • GeoCollect GmbH

Gefördert durch:

  • Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
  • ENERGIEWENDEBAUEN Forschung für energieoptimierte Gebäude und Quartiere

LANUV - Wärmestudie

Ermittlung des Potentials für solarthermische Freiflächenanlagen in NRW

Projektlaufzeit: 31.05.2023 - 20.05.2024

NRW hat ebenso wie der Bund das Ziel, bis 2045 die Wärmeversorgung vollkommen zu dekarbonisieren. Dafür muss unter anderem der Raumwärme- und Warmwasserbedarf von 123 bis 148 TWh/a im Jahr 2045 komplett durch klimafreundliche und erneuerbare Energien gedeckt werden. In der Studie, die von einem Konsortium bestehend aus den Instituten Fraunhofer IFAM, IEG, UMSICHT, der Hochschule Bochum und dem Solar-Institut Jülich bearbeitet wird, wurden alle relevanten Wärmeerzeugungsoptionen analysiert und deren energetisches Potenzial ermittelt. Das größte bereitstehende Potential für das Jahr 2045 wurde ermittelt bei der oberflächennahen Geothermie mit einem Potenzial von 135 TWh/a, der (mittel-)tiefen Geothermie (hydrothermal) mit 38 TWh/a sowie bei der industriellen Abwärme mit einem Potenzial von 35 TWh/a. Aber auch weitere Wärmequellen wie die Abwärme von Elektrolyseuren oder Rechenzentren, weisen ein regional bedeutsames Potenzial auf. In der Studie wurde auch erstmalig das Potenzial der Freiflächensolarthermie in NRW untersucht.

Mit der Potenzialstudie zur Wärmeversorgung in NRW unterstützt das LANUV die Städte und Kommunen bei der Erstellung kommunaler Wärmepläne nach dem Wärmeplanungsgesetz. Das Gesetz sieht vor, den Bestand und das Potenzial regional zu ermitteln und anschließend in einer Szenarienanalyse zu beschreiben, wie innerhalb des Gemeindegebiets eine klimaneutrale Wärmeversorgung erreicht werden kann. Mit den vom LANUV erhobenen Daten, wird den Kommunen die Wärmeplanung erleichtert, da die landesweiten Daten als Grundlage dienen können und somit nicht von jeder Gemeinde eigens erhoben werden müssen. Alle in der Studie erhobenen Ergebnisse stehen nach Fertigstellung als Geodaten frei zum Download bereit.

Projektpartner:

  • Fraunhofer IFAM
  • Fraunhofer IEG
  • UMSICHT
  • Hochschule Bochum
  • Solar-Institut Jülich der FH Aachen

KlipStahl

Energieaktivierte Stahllösungen für klimapositive Gebäude

Projektlaufzeit: 01.01.2023 – 30.06.2025

Die Reduktion der CO2-Emissionen stellt eins der Kernziele der Energiewende dar. Besonders im Bereich der "Wärmewende“ besteht dabei ein erhöhter Handlungsbedarf, da hierbei der Anteil Erneuerbarer Energie nur 17,4 % (Stand 2022) beträgt. Einen wesentlichen Transformations-Baustein bilden hierfür Wärmepumpen, die Heizwärme durch regenerativ erzeugten Strom bereitstellen können. Um deren Einsatz und Effizienz zu steigern, müssen diese in Kopplung mit thermischen Speichern, bspw. Erdreichwärmetauschern oder Eisspeichern, betrieben werden. Da dies jedoch bisher einen hohen Beton-Einsatz und damit CO2-Ausstoß bedingt, wird als Kernziel des Projekts die Entwicklung stahlbasierter Lösungen zur Wärmegewinnung, -speicherung und -übertragung verfolgt.

Für das Aufzeigen der CO2-Reduktion und der regenerativen Eigenschaften des Energiesystems wird mit den Partnern des SIJ, dem Institut für Stahlbau –Nachhaltigkeit im Metallleichtbau (RWTH Aachen) und der FH Dortmund, ein Plus-Energie-Gebäude in Form eines digitalen Demonstrators entwickelt.

Das Vorhaben wird gefördert durch die FOSTA (Forschungsvereinigung Stahlanwendung e.V.), die IGF (Industrielle Gemeinschaftsforschung), die Stiftung Stahlanwendung und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

EasyPlug

Entwicklung eines katalytisch aktiven SCR-Drahtgestrick-elements zur Erst- und Nachrüstung der Abgasnachbehandlung von diesel-betriebenen Block-Heiz-Kraftwerken mit einer Leistungsklasse bis 50 kW

Projektlaufzeit: 01.07.2022 - 31.01.2025

Ziel des vorliegenden ZIM-Projekts ist die Entwicklung eines neuartigen SCR-Drahtgestrickelements für die Abgasnachbehandlung, um die bei der Verbrennung von Kraftstoffen im Motor entstehenden Stickoxiden (NOx) weitestgehend abzubauen. Das anvisierte KAT-System ist für kleine BHKWs mit einer Leistung bis zu 50 kW ausgelegt und sowohl für die Erstausrüstung als auch für die Nachrüstung von bereits installierten Abgassystemen von BHKWs geeignet. Dabei soll ein hoher Wirkungsgrad des SCR-Katalysators von ≥ 95 % erreicht werden.

Für die Auslegung der Drahtgestrickelemente bedarf es einer neuartigen CFD-Strömungssimulation, mit der erstmals die Modellierung von komplexen, mehrschichtigen Drahtgestricken und deren abgastechnische Eigenschaften durchgeführt werden können. Diese Entwicklung sowie Versuchsreihen zur Validierung der Berechnungen übernimmt das Solar-Institut Jülich der FH Aachen.

Eine weitere Entwicklung innerhalb von „EasyPlug“ besteht in der Automatisierung des kombinierten Herstellungsprozesses der Drahtgestrickelemente, die zu großen Teilen aktuell per Hand gewickelt werden und dadurch keine ganzheitlich reproduzierbare Qualität gewährleistet werden kann. Diese Generierung konstanter Qualität und das damit verbundene garantierte Stickoxidabbauvermögen soll durch die Automatisierung und Verbindung der einzelnen Komponenten (Stricken, Wickeln, Verpressen) ermöglicht werden.

Der Kooperationspartner eloona GmbH entwickelt die Geometrie der Drahtgestrickelemente auf Basis der simulativ ermittelten, optimalen Fertigungsparameter. Hierbei werden die entwickelten Geometrien im Speziellen auf ihre Beschichtungsfähigkeit erforscht und zusätzlich eine optimale Beschichtungsmethodik entwickelt.

 

AlgaeFertilizerBox

Entwicklung und Bau zweier Demonstratoren zur Nährstoffrezyklierung aus Abwässern

Projektbeginn: Januar 2022

Laufzeit: 4 Jahre

Algen sind fotosynthetisch aktive Organismen und können große Mengen an Nährstoffen akkumulieren. Gezielt eingesetzt, lassen sich mit ihnen aus Abwasserströmen von Kommunen, landwirtschaftlichen Betrieben und Industrieunternehmen u. a. Phosphate und Nitrate entfernen. Sie würden so dazu beitragen die Verschmutzung von Oberflächen- und Grundwasser zu reduzieren. Die Aufarbeitung von Nährstoffen aus Abfallströmen durch Algen ist eine aufstrebende Technologie und die in solch einer Anlage gewonnene Biomasse ließe sich in Bioraffinerien weiter zu höherwertigen Produkten konvertieren.

Die auf Algen basierte Abwasserbehandlung soll im Projekt AlgaeFertilizerBox, der Fortführung des Projektes AlgaeSolarBoxes, im Bioökonomie-Revier regional helfen eine intensive Landwirtschaft ohne Erhöhung der Wasserverschmutzung umzusetzen, wobei gleichzeitig aber auch anvisiert wird sie in andere Regionen weltweit exportiert zu können. Im globalen Kontext ist die aus Abwasser (z. B. aus der Lebensmittelindustrie) gewonnene Algenbiomasse zudem eine vielversprechende stoffliche Grundlage, um die fortschreitende Desertifikation in abgelegenen Regionen einzudämmen.

Um die Machbarkeit und den Nutzen dieser neuen Technologie im "Strukturwandel" zu demonstrieren, wird ein skalierbarer Demonstrator eines mobilen Abwasserreinigungssystems entwickelt, der aus koppelbaren Modulen integriert in 20-Fuß ISO-Containern besteht. Als Demonstratoren werden vom SIJ und dem IBG-2 zwei Modelmodule gebaut:

  • ein Algen-Photobioreaktor-Modul zur Wasseraufbereitung und Biomasseerzeugung und
  • ein Spektral Modul, das mit einer integrierten spektralen Lichtaufspaltung effektiv Licht und Energie aus Sonnenlicht für Algen wie auch PV-Zellen liefert.

Beide Modulsysteme sind Teil des Demonstrators „Container-basierte Bioraffinerie“, die nach Fertigstellung an verschiedenen Standorten mit unterschiedlichen Abwasserbedingungen zum Testeinsatz kommen.

Projektpartner:

  • Forschungszentrum Jülich / Institut für Bio- und Geowissenschaften 1: Pflanzenwissenschaften (IBG-2)

Weiterführende Links:

https://www.fz-juelich.de/de/aktuelles/news/pressemitteilungen/2021/2021-12-07-innola

https://www.biooekonomierevier.de/Innovationslabor_AlgaeSolarBoxes

 

BIM_Scan

Erkennung von Raumgeometrien und Wandaufbauten für die effiziente Gebäudeanalyse

Laufzeit: 01.02.2021 – 31.01.2024

Förderung durch: BMWi im Programm Energieoptimiertes Bauen (ENOB)

Förderkennzeichen: 03EN1024 A-C

Partner:

  • Solar-Institut Jülich (SIJ) der FH Aachen (Koordinator),
  • Hottgenroth Software GmbH (HS),
  • Hochschule Düsseldorf, Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik (HSD)

Heutzutage haben wir nur Technologien wie Laserscanner und Kamerasysteme, um digitale Zwillinge von bestehenden Gebäuden zu erstellen, aber für Renovierungszwecke ist es eine nützliche und zukunftsweisende Lösung, durch Wände hindurchzusehen und die innere Struktur zu untersuchen, um Details der Wandaufbauten zu erkennen. Genau diese Aufgabe kann mit Hilfe eines Radargeräts zerstörungsfrei und gefahrlos erfüllt werden.

Das mit einem Radargerät erzeugte Radargramm ist nur dann hilfreich, wenn ein geübtes Auge darauf schaut, und kann nicht von jedermann interpretiert werden. Im Rahmen dieses Projekts erstellen wir am SIJ daher einen umfangreichen Messdatensatz, der halbautomatisch über ein integriertes Portalsystem mit Hilfe geeigneter Referenzwände und Dämmstoffe erfasst wird und als Grundlage für das Training eines künstlichen neuronalen Netzes (KNN) für ein automatisches Erkennungssystem dient.

Die Netzwerktopologien werden mit Hilfe von Modelldateien im IFC-Format, einem offenen Dateiformat, das von Building Information Modeling (BIM)-Programmen verwendet wird, ausgewählt und entsprechend umgesetzt. Sie enthält ein Modell eines Gebäudes oder einer Anlage, einschließlich räumlicher Elemente, Materialien und Formen.

Intelligente Energieversorgungssysteme

SPUErs

Schwimmende Photovoltaik: Umweltauswirkungen und Ertragssicherung

Laufzeit: 01.10.2023 - 30.09.2026

Schwimmende Photovoltaik-Anlagen (FPV) bieten großes Potenzial für den zukünftigen regenerativen (grünen) Energiemix in Deutschland. Seit Jahren sind bereits erste Anlagen im Einsatz, zumeist auf künstlichen Gewässern wie Kiesgruben. Dennoch gibt es Wissenslücken und Unsicherheiten hinsichtlich der Auswirkungen auf die Umwelt, speziell die Gewässerökologie, sowie Beeinträchtigungen auf die technische Funktionalität durch mögliche Schneelasten.

Daher haben sich das Solar-Institut Jülich (SIJ), das Forschungsinstitut für Ökosystemanalyse und -bewertung e.V, gaiac, und die Firma HÜLSKENS zusammengeschlossen, um wissenschaftlich fundierte Daten zu Umweltauswirkungen von Floating PV-Anlagen zu erheben und zu bewerten. Geplant ist die Kooperation für mindestens drei Jahre.

Die Datenerfassung erfolgt praxisnah am Standort einer seit 2020 betrieben FPV-Anlage mit 750 KWp auf einem Kiessee der Firma HÜLSKENS im niederrheinischen Weeze, NRW. Parallel werden weitere Fragestellungen in einer Modellteichanlage in zugeschnittenen Experimenten bearbeitet. Untersuchungsgegenstand sind die Auswirkungen von FPV-Anlagen auf die Gewässerökologie sowie die technische und ökobilanzielle Optimierung von FPV-Anlagen, wobei die schwimmende Unterkonstruktion im Fokus steht. Zur Entwicklung eines optimalen Anlagenbetriebs werden Experimente zur Kühlung und Reinigung sowie insbesondere zur sicheren Reduktion von Schneelasten auf solchen Anlagen durchgeführt.

Die Kooperationspartner werden innovative Ansätze zur Ertragssteigerung und -sicherung von Floating PV testen. Die Daten aus der Versuchsanlage und dem Monitoring fließen in das bei gaiac entwickelte, dynamische Seenmodell StoLaM ein. Dieses wird im Rahmen des genannten Monitorings erweitert und mit den erhobenen Daten kalibriert, so dass im Anschluss ein validiertes Prognosetool für die Abschätzung von Umweltauswirkungen durch Floating-PV-Anlagen auch für weitere Gewässer zur Verfügung steht.

Ergänzend werden Ökobilanzierungen zur Schwimmplattform in Hinblick auf einen optimierten Lösungsansatz durchgeführt. Schließlich soll der bisherige Systemansatz für die Nutzung auf großen Seen, z. B. den Einsatz auf Tagebaurestseen, geprüft und ertüchtigt werden.

Unsere Projektpartner:

  • Hülskens GmbH & Co. KG
  • gaiac - Forschungsinstitut für Ökosystemanalyse und -bewertung e. V. an der RWTH Aachen

Förderung: Land NRW – Programm für rationelle Energieverwendung, regenerative Energien und Energiesparen – progres.nrw – Programmbereich Innovation

EPH

Energiepark Herzogenrath - Forschung und Entwicklung

Laufzeit: 01.07.2023 - 30.06.2026

Im Rahmen des F&E-Verbundprojekts EPH_FuE werden Lösungen für die Stadt Herzogenrath entwickelt um bis zum Jahr 2030 eine CO2-neutrale Energieversorgung zu erreichen. Das SIJ bearbeitet das Teilprojekt "Floating-PV-Anlagen", bei dem ein optimiertes automatisierbares Konstruktionskonzept zur Errichtung von schwimmenden Photovoltaik-Anlagen auf dem See der Nivelsteiner Sandwerke erprobt sowie verbesserte Ertragsprognosen für Floating-PV-Anlagen erarbeitet werden.

Zu den Herausforderungen im Zusammenhang mit schwimmenden PV-Anlagen zählen die noch ungenaue Leistungsvorhersage, Schwierigkeiten bei der korrekten Abbildung von Floating-PV-Anlagen in Auslegungstools sowie die fehlende Berücksichtigung von Kostenreduzierungen durch Vorfertigung und Montage. Es wird eine Lösung entwickelt, die auf zwei Ansätzen basiert:

Erstens wird ein Anlagenmonitoring implementiert, das relevante Daten der verwendeten Module sowie der Umgebungsbedingungen erfasst und analysiert, um eine präzisere Ertragsprognose und eine effektivere Fernüberwachung zu ermöglichen.

Zweitens wird die Automatisierbarkeit der Montage von schwimmenden Photovoltaikanlagen untersucht. Hierzu werden auf dem Markt erhältliche vormontierte Teilsysteme theoretisch und praktisch getestet, um die Montage und Demontage zu vereinfachen.

Das Teilprojekt "Floating-PV-Anlagen" strebt somit die Weiterentwicklung und Optimierung dieser innovativen Technologie an.

Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Unsere Projektpartner:

  • Siemens Energy Global GmbH & Co. KG (Projektkoordinator)
  • RWTH Aachen
  • Hochschule Niederrhein
  • Wasserverband Eifel-Rur KdöR
  • Enwor – Energie und Wasser vor Ort GmbH
  • Nivelsteiner Sandwerke und Sandsteinbrüche GmbH
PV-eCarPort
Editor
multiTESS-Anlage