Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. Andrea Upmann

Die Exkursion, die dank der Einladung des Sitzherstellers Adient in Burscheid bei Köln stattfindet, ermöglicht es den Studierenden, das Adient Entwicklungszentrum zu besuchen. Dabei werden Einblicke in die Sitzentwicklung sowie die Zusammenarbeit zwischen

zuliefernder und herstellender Industrie ermöglicht. Während des Besuchs haben die Studierenden die Gelegenheit, zu erfahren, wie theoretische Aspekte, insbesondere aus den Bereichen „Karosserie und Interieur" wie z.B. Sicherheit und Komfort in die Praxis umgesetzt werden.

Die Exkursion bietet auch die Möglichkeit, den Produktentwicklungsprozess, Materialien, Fertigungsverfahren, Simulation und Testen im Kontext von Fahrzeugsitzen zu verstehen. Weitere Highlights sind die Besichtigung des umfangreichen Testing-Labors und der dort vorgeführte Livecrashtest.

Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen kann auf eine über 120-jährige Geschichte in der Forschung und Entwicklung im Bereich Automobilbau zurückblicken. Mit seiner breiten Ausrichtung und vielfältigen Forschungsfeldern ist das ika in der Lage, das Gesamtfahrzeug und seine komplexen Systeme umfassend zu untersuchen.

Im Rahmen einer Exkursion erhielten die Studierenden des Kurses Interieur 2 aus dem Fachbereich 06 (Luft- und Raumfahrttechnik/Fahrzeugtechnik) der FH Aachen die Gelegenheit, das ika näher kennenzulernen. Zu Beginn wurden die Teilnehmer von Herrn Fabian Russ empfangen und in einen der Seminarräume geführt. Dort wurde das Institut in seinen verschiedenen Facetten vorgestellt, beginnend mit der Gründungsgeschichte, über die Eröffnung der Teststrecke in Aldenhoven, bis hin zum hochdynamischen Fahrsimulator, der 2016 in Betrieb genommen wurde.

Der Vortrag behandelte die zunehmende Komplexität des automatisierten Fahrens, die dafür benötigten Datenmengen und die Veränderungen in der Mobilität. Es wurde deutlich, dass neben automobilen Fahrsimulatoren auch Fußgänger- und Fahrradsimulatoren eine wichtige Rolle spielen, um Verhaltensanalysen und die non-verbale Kommunikation zwischen Verkehrsteilnehmern zu untersuchen. Nach einer ausführlichen Fragerunde führte Herr Russ die Studierenden zum Höhepunkt der Exkursion: der Besichtigung des hochdynamischen Fahrsimulators.

Dieser Simulator ermöglicht die Analyse des Fahrerverhaltens und die Bewertung verschiedener Fahrerassistenzsysteme. Er kann Beschleunigungen von über 10 m/s² darstellen und bietet ein 360°-Sichtfeld im Inneren des Doms, was eine nahezu perfekte Simulation ermöglicht. Die Studierenden hatten die Möglichkeit, den Simulator selbst zu erleben und waren von der Qualität des 360°-Sichtfeldes beeindruckt. Anhand verschiedener Videos wurden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Prüfstands veranschaulicht.

Die Exkursion zum ika war für die Teilnehmenden eine wertvolle und bereichernde Erfahrung. Das Institut für Kraftfahrzeuge, Herr Fabian Russ und Professorin Dr. Andrea Upmann haben den Studierenden einen spannenden Einblick in die wissenschaftliche Forschung und Entwicklung im Bereich Fahrzeugtechnik ermöglicht.

Die Exkursion zum Institut für Textiltechnik (ITA) auf dem RWTH-Campus Melaten gewährt einen Einblick in das hochmoderne Technikum mit 250 Textilmaschinen. Dabei werden Forschungsbereiche wie Werkstoffe, Produktionsverfahren und Produkte für technische Anwendungen textiler Gebilde erläutert. Zudem wird ihre interdisziplinäre Bedeutung für die Fahrzeugentwicklung hervorgehoben, insbesondere in Bezug auf Herstellungsverfahren und Demonstratoren für textile Elemente im Fahrzeuginnenraum sowie Strukturbauteile und Wasserstofftanks in Kompositbauweise.

Im Modul "Fahrzeugintegration" erlangen Studierende umfassende Kenntnisse zur ganzheitlichen Fahrzeugentwicklung. Der Fokus liegt darauf, das Fahrzeug als "Produktkomposition" im Kontext gesetzlicher Vorgaben und kundenbezogener Anforderungen zu verstehen. Dies geschieht durch die Teilnahme an einem vereinfachten Fahrzeugentwicklungsprozess, der im Rahmen einer industrienahen Projektarbeit in Kleingruppen stattfindet.

Hierbei konzipieren die Studierenden das Fahrzeug mithilfe von Zwischenschritten und angeleiteten Methoden. So erwerben die Studierenden Kompetenzen in der Systemunterteilung, Gewichtung und Bewertung von Funktionen und Eigenschaften sowie in der Integration von Bauteilen.

Das Verständnis kultureller Unterschiede ist entscheidend für den Erfolg in einer globalen Welt, insbesondere in Branchen wie der Luft- und Raumfahrt sowie in der Automobilindustrie. Der Kurs „Intercultural Communication“ befähigt Studierende dazu, souverän in internationalen Kontexten zu agieren. Die Kursinhalte umfassen Grundlagen von Kultur, verschiedene Kommunikationsstile, kulturelle Wertedimensionen und deren Anwendung in realen Szenarien. Schwerpunkte liegen auf Teambildung und Führung sowie effektiver Problemlösung und Verhandlungsführung in multikulturellen Gruppen. Studierende erhalten praxisnahe Konzepte und Werkzeuge für erfolgreiche Interaktion mit Menschen aus verschiedenen Kulturen zur Erreichung persönlicher und geschäftlicher Ziele.

Die Kurse "Interieur 1 und 2" befähigen Studierende, innovative, menschzentrierte und nachhaltige Gestaltungsalternativen für Fahrzeuginnenräume zu entwickeln und zu bewerten. Dabei setzen sie relevante Begriffe, Theorien und Methoden ein, berücksichtigen interdisziplinäre Perspektiven und bearbeiten praxisnah und kreativ komplexe Aufgabenstellungen in Teams. Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten ermöglichen es den Studierenden, selbständig innovative Produktideen zu generieren und diese überzeugend zu präsentieren. Insbesondere im Praktikum, welches u.a. die Gestaltung eines Interieurs anhand von Teilschritten in Kleingruppen beinhaltet, trainieren sie die Anwendung dieser Fähigkeiten. Hier lernen sie, unter Berücksichtigung von Fahrzeugattraktivität, Nutzendenfreundlichkeit und den gegebenen Rahmenbedingungen, die optimalen Kompromisse bei der Gestaltung von Fahrzeuginnenräumen zu treffen. Gastvorträge und Exkursionen ermöglichen Einblicke in die Praxis und unterstützen die berufliche Orientierung.

"Transforming Urban Mobility" vermittelt technisch ausgerichteten Studierenden ein umfassendes Verständnis des Verkehrssektors und seiner Verknüpfung mit anderen Bereichen. Der Fokus liegt auf nachhaltiger Mobilität, den Herausforderungen in der Stadtplanung, der Entwicklung nachhaltiger Verkehrsstrategien und der Anwendung der drei Prinzipien für integrierte und umweltfreundliche urbane Mobilität: 1) Verkehr vermeiden, 2) Verkehr verlagern und 3) Verkehr verbessern. Im Kurs werden außerdem Themen wie Elektromobilität und soziale Gerechtigkeit behandelt. Der Kurs fördert selbstständiges Lernen sowie den interaktiven Austausch mit verschiedenen Perspektiven, wobei die Lernplattform FutureLearn, Gastvorlesungen und praktische Aufgaben genutzt werden.

Im Fach "Fahrzeuginterieur - Simulation & Evaluation" lernen Studierende, Fahrzeuginterieur, Bedienelemente und Anzeigen ergonomisch zu konzipieren und mittels Simulation und Evaluation zu bewerten. Hierbei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, darunter die Simulation mit dem digitalen Menschmodell RAMSIS, Studien mit Testpersonen (Customer Clinics) sowie deren statistische Analyse. Studierende erlangen die Fähigkeiten, Simulationen und Studien mit Testpersonen zu planen, durchzuführen, zu analysieren und ihre Ergebnisse überzeugend zu präsentieren.