Forschungsprojekte

GePro

vom Gewerbegebiet zum Produktiven Stadtquartier

Dienstleistungs- und Industriestandorte als Labore und Impulsgeber für nachhaltige Stadtentwicklung

Forschungsprojekt im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau des BBSR

Forschungsanlass
Die Verringerung des Flächenverbrauchs im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung gehört heute zu den wichtigsten planerischen Aufgaben, doch die ökonomische Attraktivität der Großstädte, das Wachstum der Großstadtregionen und die Reurbanisierung der Bevölkerung erhöhen die Konkurrenz um den Boden und erfordern neue Modelle des Flächensparens.

Ein großes Potential stellt dabei auch der Bestand an Gewerbegebieten dar. Diese sind nicht selten von geringer Dichte und niedrigem baukulturellem Anspruch geprägt. Die Digitalisierung der Produktionsweisen, neue Konsummuster und Warenströme verändern die Raumbedürfnisse wie auch die Ansprüche der NutzerInnen an Gewerbebebauten und gesamte Gewerbegebiete. Die Qualifizierung der Gewerbegebiete durch einen qualitätsvollen öffentlichen Raum und die Ergänzung neuer Nutzungen werden möglich und notwendig. Jedoch ist diese Nutzungsmischung bei gewerblichen Nutzungen meist mit Konflikten um Immissionen, Verkehrsbelastungen etc. verbunden. Das Forschungsprojekt soll Wege aufzeigen um eine konsequente Umsetzung vom Gewerbegebiet zum produktiven Stadtquartier zu ermöglichen.

Das Projekt
Im Projekt werden die veränderten Ansprüche an Gewerbegebiete analysiert, dokumentiert, Möglichkeiten der effizienten Flächennutzung, Nachverdichtung und Nutzungsmischung wie auch Konzepte zur Erhöhung der stadträumlichen Qualität in bestehenden Gewerbegebieten erarbeitet. Für die Analysen haben wir die Gewerbegebiete in folgende Kategorien unterteilt:

  • Korridorsituation (Gebiet entlang einer Ausfallstraßen, das sich v.a. durch konsumorientierte Nutzungen auszeichnet)
  • Innenstadtnähere, ältere Gebiete (Gebiete mit historisch wertvoller Substanz)
  • Klassisches Gewerbegebiet Typ 1 (eingeschossige, großvolumige Baukörper)
  • Klassisches Gewerbegebiet Typ 2 (mehrgeschossige, mittel- großvolumige Baukörper)

Aus den zukünftigen Nutzungsprofilen und Bautypologien für die verschiedenen Arten von Gewerbegebieten werden Transformationskonzepte in Form von planerischen Strategien, städtebaulichen Konzepten und neuen baulichen Typologien entwickelt. Die Konzepte und Strategien werden für ausgewählte Beispielstandorte in den Regionen Berlin, Stuttgart, Kassel und Aachen entwickelt. Die Anwendbarkeit und somit auch die Praxistauglichkeit dieser wird in einem Symposium in der Region Stuttgart überprüft und weiterentwickelt. Hier steht vor allem die kooperative Erstellung von Umsetzungsvorschlägen und -strategien mit den Praxispartnern (Gewerbetreibenden, Eigentümern, Nutzern, referatsübergreifende Arbeitsgruppe aus der Verwaltung) im Mittelpunkt. Wir wollen vor allem der Frage nachgehen: Wie können Planungsprozesse kooperativ organisiert werden und die heterogenen Ansprüche koordiniert werden, damit Gewerbegebiete wieder zu Impulsgebern der Stadtentwicklung werden können?

Projektlaufzeit: Januar 2019 - Dezember 2020

Projektteam

FH Aachen
FB Architektur
Lehrgebiet Grundlagen des Städtebaus
Prof. Stefan Werrer
M.Sc. Christine Baur
Dipl.-Ing. MA Wilma Breuer

Universität Kassel
FG Stadt- und Regionalplanung
FB Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung
Prof. Dr.-Ing. Fank Roost
M.Sc. Elisabeth Jeckel

TU Berlin
FG Städtebau und Siedlungswesen
Prof. Dr.-Ing. Angela Million
Dr. des. Felix Bentlin
M.Sc. Jürgen Höfler

Universität Stuttgart
FG Grundlagen der Orts- und Regionalplanung
Städtebau-Institut
Dr. Ing. Britta Hüttenhain
M.Sc. Anna Ilonka Kübler

Kooperationspartner
Verband Region Stuttgart
Regional- und Landschaftsplanung
Dr. Christoph Hemberger
Dr. Christine Baumgärtner

Wirtschaftsförderung Region Stuttgart Geschäftsbereich Standortmanagement
Matthias Lutz

Fördermittelgeber
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung