ABKinnovativ
Entwicklung und Transfer eines innovativen Abwasserbeseitigungskonzeptes für die Stadt Lemgo - ein Beitrag zur Neuausrichtung des wasserwirtschaftlichen Vollzugs in NRW
Projektleitung | Prof. Dr.-Ing. K. Kerres und Prof. Dr.-Ing. J. Höttges, FB 2, ICSE |
Förderlinie | Pilotprojekt des Umweltministeriums NRW (ohne Förderlinie) |
Projektvolumen | 590.000 € |
Forschungsschwerpunkt | Energie und nachhaltiges Bauen (Nachhaltige Wasserwirtschaft) |
Projektpartner | Alte Hansestadt Lemgo, PFI Planungsgemeinschaft Hannover, Stadt Bochum |
Projektlaufzeit | Oktober 2023 bis Dezember 2025 |
Worum geht es hier?
Der Klimawandel fordert Städten und Gemeinden mit der zu erwartenden Zunahme von Starkregenereignissen, Hitzetagen und Dürreperioden umfangreiche Klimaanpassungsmaßnahmen ab. Neue wasserwirtschaftliche Konzepte, wie Baumrigolen, Gründächer oder Regenwasserversickerung, also grün-blaue Infrastrukturen (Schwammstadt) oder auch die Nutzung öffentlicher Flächen zur gezielten und möglichst schadlosen Ableitung von Starkregen werden als Antwort gesehen.
Das ISCE unterstützt die Stadt Lemgo bei der Entwicklung und Aufstellung eines innovativen Abwasserbeseitigungskonzeptes (ABK). Dieses soll über die rechtlich festgelegten Pflichtinhalte (u.a. eine Übersicht über die zeitliche Abfolge und die geschätzten Kosten der erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen in der Kanalisation) hinausgehend Substanzerhalt der Kanalisation und Klimaanpassungsmaßnahmen der Gemeinde einbinden. Die dabei gemeinsam entwickelten Methoden und gewonnenen Erkenntnisse werden hinsichtlich allgemeiner Übertragbarkeit bewertet. Für das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW werden Hinweise zur landesweiten Neugestaltung des Prozesses zur „Aufstellung von Abwasserbeseitigungskonzepten“ ausgearbeitet.
Was war Ihre Motivation, sich an dieser Ausschreibung zu beteiligen? Woher stammt die Idee?
In zahlreichen Gesprächen mit Vertretern von Behörden, Städten und Gemeinden wurde deutlich, dass Instandhaltung von Entwässerungssystemen und Schwammstadtkonzepte zunehmend zusammengedacht werden müssen. Insbesondere kleineren und mittleren Städten und Gemeinden fehlt es hierfür aber an handhabbaren Werkzeugen und Konzepten. Hier setzt das Vorhaben an und entwickelt Lösungsansätze.
Welchen Nutzen bringt dieses Projekt für die Gesellschaft und/oder im Sinne der Nachhaltigkeit?
Die wassersensible Stadtentwicklung dient auf vielfältige Weise der nachhaltigen Sicherstellung der Lebens- und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und innerhalb von Gebäuden. Dies gilt insbes. für sensible bzw. hitzeempfindliche Bevölkerungsgruppen. Dabei wird zunehmend auf grün-blaue Infrastruktur als Alternative zu konventionellen Baustoffen gesetzt. Zusammenfassend werden mit dem Vorhaben also verschiedenste Nachhaltigkeitsziele, wie z.B. „nachhaltige Städte und Gemeinden“ oder „Gesundheit und Wohlergehen“ adressiert.
Wer macht noch mit?
Neben den Projektpartnern werden über verschiedene Netzwerkaktivitäten Ministerium, Landesbehörden, weitere Städte und Gemeinden sowie Fachplaner in das Vorhaben einbezogen.