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Aus Aachen in die Welt

Vormittags in die Uni gehen und sich nachmittags auf das Surfbrett schwingen? Mit einem Auslandssemester oder einem studentischen Praktikum im Ausland ist das möglich

Ein Foto der Golden Gate Bridge entzündete bei FH-Student Sükrü Mert Kuyumcu die Faszination für die Arbeit an großen Bauten und Gebäuden. „Dass man vielleicht selbst irgendwann an der Konstruktion eines solchen Bauwerks beteiligt sein kann, motiviert mich im Studium“, erzählt er. Nach seinem Schulabschluss entschied er sich für den Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen mit Auslandssemester an der FH Aachen. Bei dieser Variante des Studiengangs ist der Aufenthalt an einer ausländischen Hochschule im siebten Semester fester Bestandteil des Studienverlaufs und soll die Studierenden dabei unterstützen, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben und Fremdsprachenkenntnisse zu vertiefen. Für Mert sollte es jedoch nicht nur bei einer einzigen Auslandserfahrung innerhalb seines Studiums bleiben. Mit Unterstützung durch die Studien- und Praktikumsförderung des Erasmus+-Programms reiste er quer durch die Welt, sammelte Credits für sein Studium, schloss Freundschaften, knüpfte Kontakte und kehrte mit einem großen Erfahrungsschatz wieder zurück nach Aachen.

Seine erste Reise führte zusammen mit einem Kommilitonen an die RMIT University nach Melbourne, Australien, um dort sein erstes Auslandssemester zu absolvieren. „Das RMIT ist super ausgestattet und verfügt über einen großen Campus. Man fühlt sich schon fast wie im Film!“, erzählt der Bachelorand. Das Studieren an der RMIT zeichnete sich für ihn vor allem durch die kleinen Lerngruppen sowie den nahen Kontakt zu den Lehrenden aus. Neben der Belegung von Kursen wie „Analysis of Complex Structures“ oder „Introduction to Buildings“ fügten sich auch Treffen in studentischen Clubs wie dem Outdoor Club oder dem Surf Club in die Wochenplanung mit ein. Ein Roadtrip durch den Kontinent durfte ebenfalls nicht fehlen.

Nach dem sechsten Fachsemester entschied sich Mert für ein weiteres freiwilliges Auslandsemester an der türkischen Bahçeşehir Üniversitesi in Istanbul. Neben den günstigen Lebenshaltungskosten und der warmen Empfangskultur vor Ort waren es vor allem die zahlreichen Events in der Ersti-Woche am Campus, die es einfach machten, schnell Kontakt zu anderen Erasmus-Studierenden aufzubauen und die Stadt kennenzulernen. Der Bauingenieurstudent entschied sich, Kurse wie „Business Ethics“ und „Entrepreneurships & Managing Innovations“ zu belegen. Für sein Praktikum und die dazugehörige Bachelorarbeit im letzten Semester seines Studiums lebte Mert zudem eine Zeit lang in Stockholm, Schweden. Dort war er sechs Monate als Praktikant bei Züblin, einem großen deutschen Baukonzern, tätig.

„Durch Auslandsaufenthalte ergeben sich viele berufliche Vorteile, so kann man ein internationales Netzwerk aufbauen und neue Perspektiven kennenlernen. Den späteren Arbeitgeber:innen zeigt es vor allem, dass man flexibel in der Wahl des Arbeitsortes ist und mit Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenarbeiten kann.“ Zu seinen Empfehlungen gehört vor allem, dass man sich früh genug um die Anträge für die Erasmusförderung kümmern sollte und die Anerkennung der ausländischen Module mit den zuständigen Professor:innen abklärt.

Einen guten Einblick in das Programm und potenzielle Standorte erhält man durch die Erfahrungsberichte anderer Studierender. Auch im Masterstudium soll es für Mert wieder für eine Zeit lang ins Ausland gehen. Wo genau es hingeht, das lässt er sich jedoch noch offen. „Nutzt auf jeden Fall die Möglichkeit. Ich habe Freunde fürs Leben auf der ganzen Welt gefunden. Es gibt nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen!“, rät er allen Studierenden.