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Zurück in die Zukunft

Absolventen des Jahrgangs 1970/1971 kehren zu einem Besuch an die FH Aachen zurück.

"Genau auf dieser Treppe haben wir unser Abschlussfoto gemacht", erinnert sich Jörg-Michael Schlossmacher, FH-Absolvent der Fachrichtung Flugzeugbau. Zusammen mit seinen ehemaligen Kommilitonen steht er vor dem Eingang des Gebäudes an der Hohenstaufenallee 6, dem Fachbereich für Luft- und Raumfahrttechnik. Mehr als ein halbes Jahrhundert ist vergangen, seit der Abschlussjahrgang 1970/1971 das Studium an der FH erfolgreich beendet hat.

Ein ganz besonderer Jahrgang, denn 1971 wurde die FH gegründet. Die damaligen Ingenieurschüler, unterstützt von ihren Dozenten, kämpften für die Anerkennung ihres Abschlusses innerhalb der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Dazu musste die Ingenieur-Ausbildung aus dem Schulbereich heraus und in den Hochschulbereich eingegliedert werden. Die Studierenden organisierten Streiks und Demonstrationen, die in NRW letztlich zur Verabschiedung des Fachhochschulgesetzes am 29. Juli 1969 führten. Dieses Gesetz gewährte den Fachhochschulen einen Status mit Selbstverwaltungsrechten und der Möglichkeit, Forschungsaufgaben wahrzunehmen.

Vom Windkanal bis zum Rollenprüfstand

Zurückgekehrt an ihre Alma Mater, führte der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Bernd Dachwald, die Ehemaligen in das Labor für Strömungsmessung. "Der Windkanal wurde damals noch mit einem Verbrennungsmotor betrieben", erinnert sich Klaus Spille, AStA-Vorsitzender des Gründungsjahrgangs. Auch die neue Generation des Fachschaftsrats begleitete die Tour: "Es ist spannend zu erfahren, wie das Studi-Leben hier vor 50 Jahren aussah", erklärt die Vorsitzende Nathalie Cappel.

Auch das Triebwerklabor war noch in lebendiger Erinnerung; es wurde seinerzeit gerade eröffnet. Ganz neu dagegen waren die Einblicke in das Prüfstandgebäude. Daniel Busse, wissenschaftlicher Angestellter im Lehrgebiet Energiespeichersysteme, führte durch den 2022 eröffneten Rollenprüfstand. Mit einer Windanlage für Gegenwind-Simulation und Rollen mit Asphalt-ähnlicher Oberfläche können Fahrzeuge – vom Motorrad bis zum Elektroauto – mit bis zu 250 km/h auf unterschiedliche Parameter getestet werden. "Die Studien- und Forschungsinhalte werden immer auch den aktuellen Anforderungen der Zeit angepasst", erklärt Prof. Dachwald. So wurde zum Beispiel eine Professur für alternative Antriebssysteme eingerichtet, um auch die kommenden Generationen so nachhaltig zu prägen wie den Jahrgang 1970/1971.