Interview 01/2022
Interview: Lene Blöcker & Elena Hoß
Nach inzwischen vier veröffentlichten Ausgaben möchte die Schriftenreihe die Autorinnen und Autoren der vergangenen Ausgaben zu Wort kommen lassen und so einen persönlichen Einblick aus Perspektive der Studentinnen und Studenten vermitteln. Wie der Veröffentlichungsprozess abläuft, wie die Absolventinnen und Absolventen ihren persönlichen Schreibprozess empfunden haben und mehr berichten in dieser ersten Ausgabe die Alumni Lene Blöcker und Elena Hoß.
Welchen Studiengang haben Sie studiert und welches Thema behandelt Ihre Abschlussarbeit?
Blöcker: Ich habe Global Business and Economics and der FH Aachen studiert. In meiner Abschlussarbeit geht es um die Veränderung und Entwicklung in der Erstellung von unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichten aufgrund einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2014. Ich habe die damaligen DAX30-Unternehmen und ihre Berichte für die Jahre 2015 bis 2019 analysiert, um Veränderungen in der Berichterstattung anhand der Themen Umwelt, Soziales, Menschenrechte, Mitarbeiter und Anti-Korruption festzustellen und zu bewerten.
Hoß: Ich habe Wirtschaftsrecht (LL.B.) studiert. Das Thema meiner Bachelorarbeit lautete: „Auswirkungen des Mauracher Entwurfs auf die Gesellschaft bürgerlichen Rechts – Neuerfindung oder bloße Korrektur des Personengesellschaftsrechts?“.
Was hat Ihnen bei der Erstellung Ihrer Arbeit besonders Spaß gemacht, was ist Ihnen schwer gefallen?
Blöcker: Am meisten hat mir gefallen, das genaue Thema meiner Arbeit herauszuarbeiten und eigene Konzepte zur Datensammlung und -bewertung zu erstellen. Der Nachteil darin liegt eben in der eigenständigen Datensammlung: Es ist möglich, meine Arbeit fast unendlich auszuweiten und weitere interessante Facetten der Nachhaltigkeit in Unternehmen zu beleuchten, zu analysieren und zu kritisieren. Doch die Bachelorarbeit gibt nur so viel Zeit her, dass man seine eigenen Kapazitäten gut einschätzen können muss. Aber da ich dieses Thema sehr faszinierend finde, steht man auch die schwierigen Phasen durch.
Hoß: Generell war die Erstellung der Arbeit eine Herausforderung, da ich bis zu diesem Zeitpunkt noch keine längere Hausarbeit schreiben musste, welche auch tatsächlich den formalen Vorgaben und Ansprüchen einer Bachelorarbeit genügt. Davon abgesehen, war es am schwierigsten, die Motivation aufrechtzuerhalten. Da ich nur langsam vorangekommen bin, habe ich nahezu jeden Tag von morgens bis abends an meinem Laptop verbracht und hatte aufgrund der pandemischen Lage auch sonst nicht viel Ablenkung. Spaß gemacht hat es näher in ein bestimmtes Thema eintauchen zu können und ein kleiner „Experte“ zu werden.
Wie haben Sie von der Schriftenreihe erfahren und wie ist der erste Kontakt entstanden?
Blöcker: Zuerst habe ich durch meinen Professor von der Schriftenreihe erfahren und dadurch ist dann auch der Kontakt bzw. die Empfehlung entstanden.
Hoß: Die Bachelorarbeit eines Freundes wurde in der ersten Ausgabe der Schriftenreihe veröffentlicht, sodass ich von dem Projekt erfuhr. Der Kontakt erfolgte über Prof. Dr. Kroll-Ludwigs, welche meine Abschlussarbeit zur Veröffentlichung vorgeschlagen hat.
Aus welchen Beweggründen haben Sie sich für eine Veröffentlichung entschieden?
Blöcker: Ich sehe die Veröffentlichung als Möglichkeit, andere Studierende zu inspirieren, ihre eigenen Themen für ihre Abschlussarbeit zu finden. Außerdem bietet es vielleicht die Möglichkeit, mit anderen in konstruktive, thematische Diskussionen zu kommen oder Anregungen zu erhalten.
Hoß: Ich habe mich für eine Veröffentlichung entschieden, da eine Veröffentlichung eigentlich nur Vorteile für die berufliche Zukunft bietet und sich zudem gut im Lebenslauf macht.
Beschreiben Sie den Veröffentlichungsprozess bitte kurz aus Ihrer Sicht.
Blöcker: Der Veröffentlichungsprozess war unkompliziert: Ich wurde von Herrn Peters kontaktiert, um meine Arbeit zu übersenden, dann ein paar Kleinigkeiten noch zu überarbeiten und schon war es so weit.
Hoß: Frau Prof. Dr. Kroll-Ludwigs hat mir nach meinem Kolloquium angeboten, meine Bachelorarbeit in der Schriftenreihe zu veröffentlichen. Auf meine Zusage hin, hat Sie mir Anmerkungen zu meiner Bachelorarbeit zukommen lassen. Anhand dieser Anmerkungen habe ich meine Bachelorarbeit nochmal überarbeitet und gemäß der formellen Vorgaben der Schriftenreihe formatiert. Danach habe ich die überarbeitete Version abgegeben und sie wurde im Laufe der nächsten Wochen veröffentlicht.
Was haben Sie im Anschluss zu Ihrem Abschluss an der FH Aachen gemacht?
Blöcker: Ich habe ein Masterstudium in Environmental and Ressource Economics an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel begonnen, um thematisch ein wenig an meine Bachelorarbeit anzuknüpfen.
Hoß: Ich habe mein Masterstudium an der Universität Siegen begonnen. Der Studiengang heißt „Deutsches und Europäisches Wirtschaftsrecht“ (Master of Laws).
Hat Ihnen das im Rahmen der Schriftenreihe erhaltene Feedback zu Ihrer Arbeit bei weiteren wissenschaftlichen Arbeiten oder in anderen Kontexten geholfen?
Blöcker: Ja
Hoß: Ja. Ich konnte das Feedback bei dem Erstellen wissenschaftlicher Arbeiten mit einfließen lassen.
Würden Sie anderen Studierenden empfehlen ebenfalls ihre Arbeiten zu veröffentlichen?
Blöcker: Definitiv. Sie haben nichts zu verlieren! Vor allem kann die Veröffentlichung der eigenen Arbeit noch als zusätzliche Anerkennung der investierten Zeit und Mühen gesehen werden.
Hoß: Ich würde anderen Studierenden die Veröffentlichung empfehlen, da sie im Lebenslauf heraussticht und man sich somit von der Masse abheben kann. Zudem war der Veröffentlichungsprozess unkompliziert.