Forschungspreis 2018

Prof. Dr. Bernd Dachwald erhält den Forschungspreis 2018

Auszeichnung für das Projekt IceMole - Eine Sonde für die Erforschung der Polargebiete und für die Suche nach Leben im Sonnensystem

Die große Einsatzbereitschaft hat sich ausgezahlt: Prof. Dr. Bernd Dachwald vom Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik nahm den Forschungspreis jetzt beim Tag der Forschung entgegen und darf sich über 10.000 Euro freuen, die in seine Projekte investiert werden. Die Forschungsarbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung einer autonomen Einschmelzsonde für tiefes Eis. Im Vergleich zu bisherigen Einschmelzsonden kann der IceMole sich nicht nur in Richtung der Schwerkraft – also senkrecht nach unten – fortbewegen, sondern ist im Eis steuerbar.

Projektbeschreibung

IceMole

Einige Eismonde des Sonnensystems beherbergen unter ihrem viele Kilometer dicken Eispanzer tiefe Ozeane. Dort könnte Leben gedeihen – völlig unabhängig von dem auf der Erde. Der Nachweis und die Untersuchung vor Ort sind jedoch wesentlich aufwendiger als alle bisherigen Raumfahrtmissionen und erfordern neue Technologien zur Durchdringung der dicken Eispanzer und zur Probennahme. Der IceMole ist eine Sonde, die sich erstmals durch richtungsgesteuertes Schmelzen und Bohren wie ein Maulwurf durch Eis bewegen kann. Die Hauptmotivation für die Entwicklung des IceMole ist die Suche nach Leben auf den Eismonden des Sonnensystems, z. B. dem Saturnmond Enceladus. Da die Sonde die Eismonde nicht mit irdischem Leben kontaminieren darf, muss sie steril arbeiten. Bis es mit der Weltraumreise so weit ist, ist die sterile biologische Untersuchung von Eis jedoch auch in den Polarregionen der Erde ein wichtiges wissenschaftliches Anwendungsgebiet mit hoher gesellschaftlicher Relevanz (Klimawandel).

Die Entwicklung des IceMoles begann 2010 als Studierendenprojekt mit moderater hochschulinterner Förderung. Auf das Studierendenprojekt wurden die Zeitschrift Nature sowie US-amerikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufmerksam, die den IceMole für wissenschaftliche Untersuchungen in der Antarktis einsetzten. Dort gibt es unter dem Eis (Blood Falls, Taylor Glacier) einen See, der seit über einer Million Jahren von der Außenwelt abgeschnitten ist und in dessen extremen Bedingungen seitdem Bakterien ohne Sauerstoff und Sonnenlicht überlebt haben. 2014 wurden dort mit dem IceMole erfolgreich Proben entnommen.

Dank der Vorarbeiten im Studierendenprojekt und dank des wissenschaftlichen Interesses der amerikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gelang es Prof. Dachwald, für die Jahre 2012 – 2018 mehr als 1,8 Mio. Euro an öffentlichen Fördergeldern über das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für die FH Aachen einzuwerben (das Gesamtfördervolumen einschließlich der nationalen und internationalen Projektpartner betrug sogar mehr als 7 Mio. Euro). Ziel des durch das DLR geförderten Forschungsprojektes Enceladus Explorer (EnEx) war es, einen IceMole zu entwickeln, der sich in Eis einschmelzen und autonom darin navigieren kann.

 

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