HF-AAV

Erhöhung der Füllraten rekombinanter Adeno-assoziierter Viren für die Gentherapie

Projektleitung Prof. Dr. Jost Seibler und Prof. Dr. Nico Scheer, FB 3
Förderlinie FH-Kooperativ
Projektvolumen 396.287 € (Anteil FH Aachen)
Forschungsschwerpunkt Life Sciences (Produktion von Gentherapievektoren)
Projektpartner Cevec, Hochschule Biberach
Projektlaufzeit April 2024 bis September 2027

Worum geht es hier?
Die Gentherapie ist eine vielversprechende Methode zur wirksamen Behandlung einer Vielzahl schwerer Krankheiten. Was die Gentherapie von herkömmlichen Medikamenten unterscheidet, ist ihr Potenzial, eine einzigartige Heilung für bestimmte Krankheiten zu ermöglichen. Für die in vivo Gentherapie haben sich dabei AAV-basierte Vektoren als besonders vielversprechend erwiesen. Die Tatsache, dass die bisher einzigen in der westlichen Welt für die in vivo Gentherapie zugelassenen Wirkstoffe auf AAV basieren, unterstreicht das Potential dieses Vektortyps. Zudem befinden sich Hunderte von AAV-basierten Gentherapien in klinischen Studien. Dabei ist es wichtig zu erwähnen, dass viele dieser Studien im Gegensatz zu den drei zugelassenen Wirkstoffen nicht auf sehr seltene Krankheiten abzielen, sondern auf Krankheiten mit deutlich höheren Fallzahlen wie z.B. Parkinson oder Alzheimer. Als eines der größten Hindernisse für den zukünftigen Erfolg von AAV-Vektoren wird derzeit die Limitierung der existierenden Produktionssysteme für die skalierbare Herstellung großer Mengen von AAV-Vektoren angesehen.

Was war Ihre Motivation, sich an dieser Ausschreibung zu beteiligen? Woher stammt die Idee?
Die Projektidee entstand aus einer langjährigen Zusammenarbeit im Bereich der Produktionsoptimierung von AAV-Vektoren mit der Firma CEVEC (jetzt Teil von Cytiva). Im Laufe der letzten Jahre haben wir eine neuartige und leistungsfähige Technologie zur gezielten Optimierung von Produktionszellen entwickelt. Diese Technologie bildet die Grundlage unseres neuen Projekts. Geplante Schritte umfassen:
• Erstellung von Plasmid-Bibliotheken mit einer Vielzahl von Varianten einzelner Virusgene.
• Systematische Analyse der Plasmid-Bibliotheken mittels Hochdurchsatztests in einem Zellkultursystem.
• Bioinformatische Auswertung der Ergebnisse.
• Validierung der "Treffer" in Folgeexperimenten.
• Generierung einer Zelllinie zur effizienteren Produktion von AAV.
Ein wesentlicher Ansporn für unsere Arbeitsgruppe besteht darin, möglicherweise dazu beizutragen, die Herstellung von Vektoren für die Gentherapie zukünftig kostengünstiger zu gestalten. Dieses Forschungsfeld ist von enormem Interesse und wird derzeit von vielen Arbeitsgruppen bearbeitet. Mit unseren Forschungsansätzen sind wir technologisch kompetitiv aufgestellt

Welchen Nutzen bringt dieses Projekt für die Gesellschaft und/oder im Sinne der Nachhaltigkeit?
Die gewonnenen Erkenntnisse zur Produktionsoptimierung können dazu beitragen, die Gentherapie in größerem Umfang als bisher und für weitere Indikationen nutzbar und kostengünstiger zu machen. Darüber hinaus können die Ergebnisse als Grundlage für weitere Optimierungen des AAV-Produktionsprozesses dienen aber zum Verständnis der AAV-Biologie beitragen.

Wer macht noch mit?
Neben dem nicht akademischen Partner Cevec ist die Hochschule Biberach in diesem Projekt beteiligt.

Kontakt

Prof. Dr. J. Seibler

Foto Prof. Dr. Jost Seibler

Prof. Dr.
Jost Seibler

Prof. Dr. N. Scheer

Foto Prof. Dr. rer. nat. Nico Scheer

Prof. Dr. rer. nat.
Nico Scheer