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Der architektonische Blick

Architekturfest der FH Aachen bietet neue Perspektiven auf die gebaute Umwelt

Sei es bei einem Spaziergang durch die Stadt, am Arbeitsplatz oder in unseren eigenen vier Wänden – Architektur umgibt uns. Dabei geht es um weit mehr als die äußere Erscheinung von Gebäuden. Architektur erzählt Geschichten, spiegelt gesellschaftliche Werte wider und prägt unseren Alltag.

Das Architekturfest mit der Eröffnung der Jahresausstellung ist mehr als eine Leistungsschau – sie ist ein Einblick in die architektonische Denkweise. Organisiert von drei engagierten Studenten des Fachbereichs stehen dabei die Arbeiten von Studierenden im Mittelpunkt. Die Ausstellung zeigt Projekte aus allen Semestern und spannt einen Bogen von den ersten Entwürfen bis hin zu Abschlussarbeiten. Die neuen Studierenden des Fachbereichs Architektur wurden im Rahmen der Erstsemesterbegrüßung von den Professor:innen durch die Ausstellung geführt. Das Studium wird die angehenden Architekt:innen prägen und die Art und Weise beeinflussen, wie sie die Welt um sich herum wahrnehmen. Architektur ist nicht nur das Entwerfen von Gebäuden, sondern auch das Hinterfragen von Konventionen. „Sie sollen Dinge vergessen, die Sie zu wissen glauben“, betonte Prof. Frank Hausmann im Rahmen der Führung. Der architektonische Blick bedeutet, jedes Gebäude, jede Struktur mit einem kritischen Auge zu betrachten – nicht nur im Hinblick auf die Ästhetik, sondern auch auf ihre Funktionalität, ihre soziale Bedeutung und ihre ökologische Bilanz. Die Architekturstudent:innen an der FH Aachen beschäftigen sich daher mit Zukunftsfragen: Wie gehen wir mit Bestandsbauten um? Wie gestalten wir nachhaltiges Bauen?

Nach der Eröffnung der Ausstellung lud der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) zur Hochschulsafari ein. Die drei Vorträge von jungen Architekt:innen boten Einblicke in die Praxis sowie kritische Impulse für den architektonischen Diskurs. Bauen und Gebäude machen knapp 40% des weltweiten CO2 Verbrauchs aus – eine zentrale Herausforderung, der sich die Architekturschaffenden in Zukunft stellen müssen. Architekt:innen sind gefragt, innovative Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels und gesellschaftlicher Umwälzungen zu finden. Sie müssen Nachhaltigkeit nicht nur als technisches Kriterium verstehen, sondern auch als gestalterische Herausforderung annehmen. Denn Architektur bedarf der Fähigkeit, bestehende Strukturen neu zu denken.