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"Ein wichtiger Beitrag zur Qualitätssicherung"
Neue Impulse für die Qualitätsentwicklung an Hochschulen: Bei der Jahrestagung des Arbeitskreises Evaluation der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften HAW in NRW (AK Evaluation HAW NRW) standen Methoden der ko-kreativen Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Die Tagung fand an der FH Aachen statt, sie stand unter dem Motto "Evaluation von Studium und Lehre ko-kreativ gestalten". Die Konferenz war ausgebucht, 110 Teilnehmer:innen von 54 Hochschulen aus dem deutschsprachigen Raum nahmen teil.
"Wir brauchen ein anderes Denken"
Die Tagung war geprägt von Diskursen, Kreativität und Transferorientierung. Bereits im Grußwort gingen Prof. Josef Rosenkranz, Prorektor für Studium, Lehre und Internationales der FH Aachen, und Prof. Dr. Miriam Barnat, Geschäftsführung des Zentrums für Hochschuldidaktik und Qualitätsentwicklung der FH Aachen, der praktischen Bedeutung ko-kreativer Ansätze und ihrer wissenschaftlichen Einordnung nach. "Wir brauchen ein anderes Denken an Hochschulen", sagte Prof. Rosenkranz, als er die Gäste begrüßte, und fügte hinzu: "Wir müssen stärker partizipatorisch arbeiten und gemeinsam lernen. Ko-Kreation ist ein wichtiger Beitrag zur Qualitätsentwicklung".
Programm ko-kreativ gestaltet
Genau darin waren sich auch Jörg Jörissen und Daniela Möller (FH Aachen), Martina Grein (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg), David Peters (Hochschule Niederrhein) und Dr. Sascha Kopczynski (Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW) einig, als sie die Tagung initiierten. Daniela Möller erläuterte: "Wir möchten nicht nur über Ko-Kreation sprechen, wir haben das Programm auch entsprechend gestaltet." Die Hochschulen stellten partizipative bis ko-kreative Entwicklungs- und Evaluationsprojekte sowie diskursorientierte Instrumente und QM-Konzepte in Diskuswerkstätten vor. In Übungen und Methodenworkshops näherten sich die Teilnehmenden gemeinsam dem Ansatz Ko-Kreation.
Dr. Claudia Mendes, Referentin für ko-kreative Forschung an der Universität Hamburg und Expertin für Ko-Gestaltungsprozesse mit Wissenschaft, Industrie, öffentlicher Verwaltung sowie lokaler Bevölkerung, sprach in ihrem Keynotevortrag zum Abschluss des ersten Tages über Potenziale und Herausforderungen von gemeinsamen Schöpfungsprozessen in der Wissenschaft.
Zukunftswerkstatt zum Abschluss
Den Abschluss der Tagung bildete eine moderierte Zukunftswerkstatt, die Gelegenheit gab, die individuellen Tagungsergebnisse zu systematisieren und den anstehenden Transfer sowie mögliche Netzwerke anzustoßen. Moderiert wurde sie von Prof. Barnat, die bereits diverse ko-kreative Projekte auch über die FH Aachen hinaus angeleitet hat. Konkrete Ideen sind beispielsweise Initiativen für einen bundesweiten Austausch der Landesarbeitskreise rund um Evaluation von Studium und Lehre, die Durchführung einer Zukunftswerkstatt zur Studiengangsevaluation, eine Ausweitung hochschulübergreifender Toolentwicklung, sowie die Gründung einer Arbeitsgruppe, die sich mit Angeboten für Evaluator:innen und QM-Durchführende zur Erweiterung ihrer Kompetenzen im Bereich ko-kreativer Prozesse befasst.
Auch entsprechend einer abschließenden Umfrage unter den Teilnehmenden - eine Evaluator:innen-Tagung kommt natürlich nicht ohne Feedback aus - hat jede/r zweite während der Veranstaltungen mit Vertreter:innen anderer Organisationen Ideen für gemeinsame Projekte entwickelt und nahezu alle Teilnehmenden fanden die Tagung hilfreich, um Ideen für Projekte in der eigenen Organisation und im eigenen Arbeitsfeld zu entwickeln. Aus Sicht der Veranstalter:innen und der Teilnehmenden also eine rundum erfolgreiche Tagung.