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Gemeinsam die Gründungspower auf die Straße bringen

FH-Gründungszentrum organisierte mit dem Brainergy Park Jülich erste InnovatorsWeek für Nachwuchswissenschaftler:innen

Wie können gute Ideen aus Studium und Forschung zu innovativen, marktfähigen Produkten werden? Die Innovators Week bot Forschenden, Absolvent:innen und Studierenden jetzt erstmals in einem auf 3,5 Tage komprimierten Eventformat mit Intensiv-Workshops Gelegenheit, ihren Gründungsgeist zu schärfen und aus bestehenden Forschungsprojekten und Abschlussarbeiten marktfähige Geschäftsideen zu entwickeln.

Von der Idee zur Gründung

Sechs Teams mit insgesamt 18 Teilnehmenden aus fast allen Fachbereichen entwickelten ihre Ideen in interdisziplinären Teams, analysierten Kund:innen sowie Zielmärkte und entwickelten einen ersten Umsetzungsfahrplan bis zur Gründung. Dabei wurden sie von den erfahrenen Business Coaches aus dem Gründungszentrum unterstützt. Außerdem vermittelten externe Expert:innen der PROvendis und der NRW.Bank wichtige Grundlagen zum Schutz des involvierten Intellectual Property (IP) und den Finanzierungsmöglichkeiten in der Vorgründungsphase, zum Beispiel durch Förderprogramme. Besonders spannend für die Teams waren auch der Austausch mit bereits erfolgreichen Gründer:innen der FH, die von ihren Erfahrungen berichtet und wertvolle Best Practices teilten.

Beim Abschlusswettbewerb im Startup Village des Brainergy Parks wurden die siegreichen Teams ermittelt. Alle teilnehmenden Gruppen hatten je fünf Minuten Zeit, ihre Geschäftsidee bei einem Pitch vorzustellen. Die Jury bewertete die Präsentationen im Hinblick auf das Geschäftsmodell, den Product-Market-Fit, die erste Konkretisierung der zu schützenden IP, den Finanzierungsplan der Vorgründungsphase und den Umsetzungsplan. Der erste Platz, dotiert mit einer Gründungsförderung in Höhe von 5000 Euro, ging an das Team FIXCO2STORE mit Kevin Hoffstadt, Julian Tix und Torben Seeling. Mit einer Kombination aus Elektrolyse und biologischer Methanisierung entwickelt das Team einen dezentralen, modularen, flexiblen und nachrüstbaren Rohrreaktor, der Kohlendioxid Emissionen in vielseitig einsetzbares Methan umwandelt.

Breites Spektrum an Gründungsideen

Auf den zweiten Platz kam das Team Millie, das eine App für Diabetes-Patient:innen entwickeln will. Sie erhielten 3000 Euro. Der dritte Rang und damit 2000 Euro Förderung ging an das Team POS, das eine Technologie auf den Markt bringen will, die es erlaubt, bei Operationen Organe per Plasmatechnologie keimfrei zu behandeln. Die Jury vergab den Sonderpreis – die Teilnahme an einer internationaler Gründungskonferenz – an das Projekt ATAP, in dessen Rahmen eine Plattform entwickelt wird, die die Crashsicherheit von Lufttaxis sicherstellen soll.

Die richtige Einstellung entscheidet

Der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Thomas Ritz, betonte bei der Preisverleihung, das Thema Gründen habe große Bedeutung – "für uns als Hochschule und für unsere Region". Er betonte: "Wir sitzen mittendrin in dem, was wir als Strukturwandel betrachten. Das, was wir hier heute sehen, ist die Zukunft, und wir als Hochschule sind ein Teil davon." Beim Thema Gründen gehe es vor allem um die richtige Einstellung, es gehe darum, etwas bewegen und verändern zu wollen. Es reiche nicht aus, eine gute Idee zu haben; erst in der interdisziplinären Zusammenarbeit und im Austausch mit anderen Menschen könne ein Konzept bis zur Umsetzungsreife gebracht werden. Dazu biete die InnovatorsWeek die ideale Gelegenheit. "Wir freuen uns sehr über die enge und sehr gute Zusammenarbeit zwischen Gründungszentrum und Brainergy Park", sagte Prof. Ritz, "wir haben in Jülich einen ausgesprochen starken Forschungsstandort. Gemeinsam können wir Gründungspower auf die Straße bringen."