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Spielerischer Umgang mit der Dynamik der Energiemärkte
Auf dem Bildschirm wird eine Eilmeldung eingeblendet: Ein Erdbeben erschüttert Japan, das Kernkraftwerk Fukushima wird durch einen Tsunami schwer beschädigt. Die internationalen Energiemärkte reagieren mit drastischen Preissprüngen. Ein Raunen geht durch den Saal, hektisch checken die Energiefachleute, welche Auswirkungen das für ihre Unternehmen hat.
Unglaubliche Dynamik
Was nach einem realistischen Szenario klingt, ist nur ein Spiel. Genauer gesagt: das Planspiel EnergyNext, das FH-Studierende und Unternehmensverteter:innen jetzt zwei Tage lang absolvierten. "Es ist unglaublich, welche Dynamik wir damit erreichen", sagt Prof. Dr. Jörg Borchert vom Fachbereich Energietechnik der FH Aachen, der das Planspiel gemeinsam mit Svea Ziegner und Ina Kruse sowie vielen Unterstützenden organisiert hat.
Energiemarkt wandelt sich
Insgesamt 70 Teilnehmende waren mit von der Partie. Sie bildeten zehn Teams, wobei jedes Team ein Unternehmen darstellte. "Wir haben alles dabei, von großen Kraftwerksbetreibern über Stadtwerke bis hin zu Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien", sagt Borchert. Das Spiel deckt den Zeitraum der letzten 20 Jahren ab – eine Zeit, in der sich der Energiemarkt stark gewandelt hat. Und so sind an dem Spiel auch zwei externe Player beteiligt – die Regierung erlässt Gesetze, die Bank sorgt für das nötige Kapital. "Es fühlt sich sehr real an", betont der Organisator. Die Teams müssen sich an die neuen Rahmenbedingungen anpassen und sich auf dem Energiemarkt behaupten. Ihre unternehmerischen Entscheidungen haben direkte Auswirkungen – neben dem wirtschaftlichen Erfolg geht es auch um Klimaschutz und Versorgungssicherheit.
Enge Kooperation mit den Stiftungsunternehmen
Das Besondere an dem Planspiel war, dass Studierende unterschiedlicher Studiengänge und Vertreter:innen von Firmen der Energiewirtschaft gemeinsam in den Teams aktiv waren. "Für die Stiftungsunternehmen stellt die Veranstaltung eine hervorragende Gelegenheit dar, mit Studierenden in Kontakt zu kommen", sagt Jörg Borchert. In der Stiftung Energieinformatik haben sich 23 Unternehmen zusammengeschlossen. Sie unterstützen die Hochschule in den Studiengängen Wirtschaftsingenieurwesen – Nachhaltige Energiesysteme (WINES, Bachelor) und Energiewirtschaft & Informatik (Master), die sich durch die Kopplung der Disziplinen Energietechnik, Energiewirtschaft und Informatik/Mathematik auszeichnen.