Sergej Spomer – re-decentralising the web

Im digitalen Zeitalter spielt Datenkontrolle eine immer größer werdende Rolle. Den Menschen wird zunehmend bewusst, dass die großen Online- Plattformen ihre persönlichen Daten speichern, verarbeiten und analysieren, um zielgerichtet Werbung an sie zu vermitteln. Mit diesen Folgen der Digitalisierung hat sich Sergej Spomer in seiner Abschlussarbeit „re-decentralising the web“ auseinandergesetzt.
 
Inspiration & Grundlage für sein Projekt war Tim Berners-Lee`s neue Open-Source Technologie „Solid“, auf der seine Arbeit ansetzt und aufbauen soll. “Solid” verfolgt das Ziel, dem Nutzer mehr Kontrolle über seine Online-Daten zu ermöglichen: Der Nutzer soll entscheiden wo die Daten gespeichert werden und wer Zugriff darauf hat. Auch die ursprüngliche Idee des World Wide Web Erfinders war dezentral und nicht zentralisiert, wie es heute der Fall ist. Sergej Spomer kehrt mit seinem Projekt zum Ursprung zurück und stellt mehr Datenkontrolle und Data Ownership in den Fokus.

Die Arbeit des Kommunikationsabsolventen nähert sich diesen Themen aus Nutzer-Perspektive. Er entwickelte ein Datenkonzept für eine Anwendung, die es dem Nutzer erleichtert, neue Technologien zu nutzen und zu verstehen, mit welchen Daten er in welchen Applikationen interagiert. Der Nutzer kann einen Data Store einrichten, in dem er all seine Kontakte und Daten einsehen und nachvollziehen kann, mit welchen Applikationen er diese erstellt hat. Der Zugriff auf diese Daten kann durch granulare Einstellungen kontrolliert werden. Die Anwendung des Absolventen ermöglicht dem Nutzer eine bessere Kontrolle über seine Daten und Zugriffsrechte im Netz, ohne fundierte technische Vorkenntnisse besitzen zu müssen. „Mein Konzept zielt darauf ab, die Komplexität, die dahintersteckt, durch vordefinierte Einstellungen soweit herunterzubrechen, dass der Nutzer gar nicht mehr viel machen muss“, erklärt Sergej Spomer. Zudem entwickelte er anhand der Social Media App Instagram mehrere Anwendungsfälle, wie der Nutzer von dieser App auf seine Daten zugreifen kann. Die Idee dahinter ist, dass Apps austauschbar sein sollen und der Nutzer die Übertragung von seinen Daten versteht.

Der Absolvent hat großen Wert auf die technische Umsetzung der digitalen Spezifikationen gelegt, da er großes Potential in den neuen Technologien sieht und deren Entwicklung vorantreiben möchte: „Die Technologien müssen noch weiterentwickelt und optimiert werden und es ist vor allem wichtig, dass man den Menschen die Nutzung auf verständliche Art und Weise näherbringt. Dann können alle davon profitieren – Nutzer sowie Firmen.“

Die Bachelorarbeit der Absolventin auf der DIPLOMA-Website: www.diploma-ac.de