Erfahrungsberichte und Interviews
Teamführung mit Dozentin Petra Grossmann
"Ich wünsche mir viel mehr Führungskräfte und Teams, die daran arbeiten, wie gute Zusammenarbeit funktioniert."
Von Haus aus Ingenieurin, hat Petra Grossmann bereits früh gegründet und selbst ein Team aufgebaut und geführt. Heute ist sie als Coach aktiv und vermittelt unter anderem in Workshops Wissen und Kompetenzen zu den Themen Führung und Teambuilding. Im MBA-Studiengang leitet sie seit Mai 2023 die Lehrveranstaltung "Teamführung".
Frau Grossmann, was fasziniert Sie am Thema Teamführung?
Bereits als Unternehmerin habe mich ab und an gefragt, warum manche Dinge nicht so gut funktionieren, wenn wir mit Menschen zusammenarbeiten. Oft sind fachlich äußerst versierte Experten, die Teams leiten sollen, damit total überfordert. Sie haben keine Ahnung, was sie tun können, damit alle an einem Strang ziehen. Das Thema hat mich nicht mehr losgelassen. Schließlich habe ich deshalb ein Studium „Interkulturelle Wirtschaftskommunikation“ begonnen, zu dem auch eine Coaching-Ausbildung gehörte. Gleichzeitig kommt mir die frühere Erfahrung mit meinem eigenen Team sehr zugute. Ich habe die Herausforderungen in Teams selbst kennengelernt.
Was werden die Inhalte Ihrer Veranstaltung im MBA-Studiengang sein?
Ich habe eine Reihe von Themen geplant. Neben der Beschäftigung mit theoretischen Ansätzen, zum Beispiel aus der Organisationsentwicklung, wird es ganz praktisch werden.
Sehr wichtig finde ich zunächst einmal, auch in die Selbstreflektion zu kommen, bevor es darum geht, wie ich andere führe. Wie funktioniere ich denn? Wie möchte ich geführt werden? Welches Menschenbild habe ich? Wie transformiere ich meinen eigenen Ansatz auf das Team? Früher hat man die Themen Führungskräfteentwicklung und Teamführung immer getrennt betrachtet, heutzutage ist Teamführung ohne die wichtige Komponente der Selbstführung nicht denkbar.
Es wird um moderne Führungsgrundsätze gehen – immer gepaart mit der Möglichkeit, das Thema für sich selbst zu reflektieren. Die Studierenden sollen, ohne dies zu bewerten, zunächst einmal Klarheit darüber gewinnen, wie sie führen oder führen wollen. Dies geschieht im gemeinsamen Erarbeiten und im Austausch.
Was sollen die Studierenden aus Ihrer Veranstaltung mitnehmen?
Natürlich ist es wichtig, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Handwerkszeug und Tools mitzugeben, wie zum Beispiel zum Thema Mitarbeitergespräche als einem großartigem Führungstool. Wir werden uns auch mit dem Umgang mit Krisensituationen beschäftigen und mit der Entwicklung von Teams. Man sagt ja auch, dass Mitarbeitende nicht gehen, weil die Position nicht mehr passt, sondern weil die Führungspersönlichkeit nicht passt. Auf der anderen Seite ist Teamentwicklung eine große Chance. Denn wo Entwicklung stattfinden kann, zahlt dies gleichzeitig auf die Arbeitgebermarke ein. Dies wird im bereits einsetzenden „War for talents“ nicht unwichtig sein.
Es geht auch darum zu lernen, wie ich es besser machen kann. Wir wollen alle zu einer sozialen Gruppe gehören. Wenn ich das gut vermitteln kann als Führungskraft, wenn sich alle gut dazugehörig fühlen, dann habe ich für die Zukunft schon ziemlich viel getan.
Wie werden Teams denn heute geführt?
In der Pandemie war es so, dass die meisten von uns im Homeoffice gearbeitet haben. Auf einmal konnten Teams nicht mehr über Kontrolle geführt werden, was für manche Führungskräfte früher die Methode der Wahl war. Auf einen Schlag hatten sich die Umstände grundlegend geändert. Ich meine, die Entwicklung ist unumkehrbar. Schon vorher haben sich die Veränderungen abgezeichnet, weil sich Wissen verlagert und viel komplexer geworden ist. Führungskräfte müssen einer Vertrauenskultur heute viel mehr Raum geben.
Frau Grossmann, wir danken Ihnen für das Gespräch!
MBA-Absolventin Nicole Meurer
"Ich bevorzuge Präsenzveranstaltungen absolut, da sie das Lernen miteinander und voneinander optimal fördern. Ich glaube nicht, dass sich die Gruppe in einem durchgängigen Online-Format so gut gefunden hätte. "
Nicole Meurer hat an der RWTH Maschinenbau und Produktionstechnik mit dem Schwerpunkt Unternehmensorganisation studiert. Nach ihrem Einstieg ins Berufsleben hat sie 2021 noch einmal berufsbegleitend mit dem MBA-Abschluss im Studiengang „Management und Entrepreneurship“ an der FH Aachen nachgelegt.
Vor dem MBA-Studium arbeitete Nicole Meurer als Projektleiterin in der Produktion. Mit dem Master of Business Administration in der Tasche ergriff sie die Chance, bei einem Unternehmen in der Region ins Corporate Development zu wechseln. In Rahmen dieser Aufgabe beschäftigte sie sich während der Corona-Pandemie insbesondere mit der Frage, welche Auswirkungen die neuen Rahmenbedingen auf die Unternehmensdivisionen hätten und welche Entwicklungen danach zu erwarten wären. Heute leitet sie ein Team, das für das Qualitätsmanagement an den europäischen Standorten des Unternehmens zuständig ist.
Frau Meurer, was war ausschlaggebend für Ihre Entscheidung den MBA-Studiengang Management und Entrepreneurship zu absolvieren?
Ich habe bereits an der RWTH mit dem Master Wirtschaftsingenieurwesen geliebäugelt, bin dann aber beim Maschinenbau geblieben, weil mir das großen Spaß bereitet hat. Das Kribbeln in den Finger bei betriebswirtschaftlichen Fragestellungen ist aber immer geblieben. Da war der MBA die perfekte Möglichkeit für mich, das Thema wieder aufzugreifen. Das Format der FH mit den Lehrveranstaltungen am Wochenende erwies sich als ideal, da ich als Berufseinsteigerin nicht mehr auf ein regelmäßiges Einkommen verzichten wollte.
Wem empfehlen Sie in der Rückschau den MBA Management und Entrepreneurship? Für wen lohnt sich das Studium?
Es lohnt sich für alle, die Ambitionen haben, in höhere Managementpositionen hineinzuwachsen und die zum Beispiel einen technischen Hintergrund haben. Abgesehen vom beruflichen Kontext hilft das Wirtschaftswissen auch im Alltag. Der eigene Horizont weitet sich ungemein.
Der Veranstaltungen des MBA-Studiengangs finden in Präsenz statt, wobei für diejenigen, die zum Beispiel auf Geschäftsreise sind, auch digitale Zugänge ermöglicht werden. Wie haben Sie das Präsenzformat empfunden?
Ich bevorzuge Präsenzveranstaltungen absolut, da sie das Lernen miteinander und voneinander optimal fördern. Ich glaube nicht, dass sich die Gruppe in einem durchgängigen Online-Format so gut gefunden hätte. Wir mussten während der Corona-Zeit notgedrungen auf das Online-Format umstellen und waren froh, dass wir uns zu diesem Zeitpunkt schon gut kannten.
Das persönliche Kennenlernen in der Gruppe und auch der Kontakt mit dem älteren Jahrgang vor Ort in Düren hat mir persönlich viel gebracht. Und wer weiß, wo man sich auch beruflich einmal wieder begegnet…
Im MBA lehren rund 30 Dozentinnen und Dozenten aus Wissenschaft und Wirtschaftspraxis. Wie hat Ihnen diese Abwechslung gefallen?
Die Vielfalt der Dozentinnen und Dozenten fand ich sehr bereichert. Sehr gut fand ich, dass eigentlich alle menschlich sehr aufgeschlossen waren und man auch in den Pausen ins Gespräch kam. Die Dozenten haben uns auf eine persönliche Art an ihren beruflichen Erfahrungen und ihrer Kompetenz teilhaben lassen. Für mich ist es ein ganz klarer Benefit von Präsenzveranstaltungen, wenn man ganz unkompliziert auf die Dozenten zugehen kann, um auch einmal bilateral die ein oder andere Frage zu stellen.
Welche Kompetenzen, die Ihnen im MBA vermittelt wurden, haben sich im Nachhinein als besonders nützlich erwiesen – sowohl fachlich wie auch persönlich?
Das Bewusstsein für unternehmerische Zusammenhänge hilft mir sehr. Ich weiß heute, wie wichtig es ist, im Management eines Unternehmens in Richtung Kennzahlensteuerung zu agieren. Persönlich habe ich sehr an Selbstvertrauen gewonnen. Es ist doch so: Ingenieure sind oft von guten Ideen getrieben, wissen aber nicht, wie sie diese verkaufen können. Aus Managementsicht an Herausforderungen heranzugehen und in Zusammenhängen zu denken ist für mich heute selbstverständlich.
Frau Meurer, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Interview mit MBA-Absolvent Marcel Wiegard
Marcel Wiegard hat 2021 seinen MBA im Studiengang „Management und Entrepreneurship“ gemacht.
Er ist Landschaftsarchitekt und war bereits während seines Studiums als Projektleiter bei GREENBOX LANDSCHAFTSARCHITEKTEN Partnerschaftsgesellschaft mbB beschäftigt.
Heute ist er Partner bei GREENBOX und sein Aufgabenbereich hat sich in dieser neuen Rolle stark verändert. Im Interview berichtet er, wie ihn die Teilnahme am MBA-Studiengang Management und Entrepreneurship in seiner beruflichen Entwicklung gestärkt hat...
Herr Wiegard, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch! Sie sind vor kurzem Partner in Ihrem Unternehmen geworden und damit nun selbst unternehmerisch tätig. Was macht Greenbox?
Wir befassen uns mit der Planung von öffentlichen und privatwirtschaftliche Freianlagen. Das sind zum Beispiel Stadtplätze und innerstädtische Parkanlagen, aber auch sogenannte „corporate landscapes“, wie zum Beispiel das Headquarter eines der größten Handelsunternehmen in Deutschland, welches im letzten Jahr fertiggestellt wurde. Wir haben fünf Standorte in Deutschland, so dass wir dezentral von der ersten Idee bis zur detaillierten Planung und der Bauüberwachung die Projekte steuern können.
Wie ist Ihnen die Idee gekommen, den MBA-Studiengang Management und Entrepreneurship zu absolvieren?
Wir planen in unserem Unternehmen immer Prototypen, das heißt wir finden Lösungen, die es so vorher noch nicht gab und müssen deshalb durchweg innovativ sein. Von daher war mir der Ansatz, immer wieder neue Wege zu gehen, nicht fremd. In den vergangenen Jahren hatte ich auch schon die Möglichkeit, mich mit der Optimierung von Prozessen in einem kleineren Rahmen zu beschäftigen. Allerdings habe ich festgestellt, dass ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr weitergekommen bin mit meinem damaligen Wissen.
Ich hatte den Wunsch, mich noch einmal in Managementthemen intensiv weiterzubilden. Auch das Thema „Entrepreneurship“, das ich in meinem Beruf ja eigentlich jeden Tag lebe, hat mich angesprochen. Der MBA der FH Aachen war da für mich die beste Wahl. Die Mischung der Herangehensweisen und der generalistische Ansatz haben mich überzeugt.
Wie haben sich Ihre Aufgaben mit dem MBA in der Tasche geändert?
Im Prinzip bin ich mehrere Schritte gegangen. Zuerst bin ich von der Projektleitung in die Büroleitung gewechselt und habe mich dann um übergeordnete Themen wie die Akquisition von Projekten gekümmert. Jetzt als Partner agiere ich unternehmerisch und beschäftige mich mit strategischen Aufgaben wie zum Beispiel der Erschließung neuer Geschäftsbereiche, einem klassischen Entrepreneurship-Thema, und ganz konkret mit dem Aufbau eines neuen Standortes. Dabei kommt mir das, was ich im MBA-Studiengang gelernt habe, zugute.
Welche fachlichen oder persönlichen Kompetenzen aus dem MBA haben sich im Nachhinein als besonders wertvoll herausgestellt?
Das generalistische Managementwissen ist sehr hilfreich. Das Handwerkszeug des MBA unterstützt mich dabei, flexibel zu bleiben und unsere Strategie nach zu justieren, wenn es nötig ist. Meine Art, an Unternehmungen heranzugehen, hat sich grundlegend geändert. Früher hätte ich mir einen festen Plan gemacht und wäre losgelaufen. Wenn ich gemerkt hätte, das funktioniert so nicht, wäre das eventuell das Ende des Plans gewesen. Jetzt kann ich viel besser mit dem Ungewissen und den damit verbundenen Risiken umgehen.
Wem können Sie den MBA empfehlen?
Allen, die Ideen in die Tat umsetzen wollen. Losgelöst davon, ob das in einer verantwortlichen Position in einem bestehenden Unternehmen geschieht oder in einem eigenen. Die Werkzeuge, den Mut und die Fähigkeiten dazu kann man sich im MBA holen.
Herr Wiegard, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Interview mit MBA Absolvent Patrick Verhee
"Als Maschinenbauer mit der Ausrichtung Produkt-Design hatte ich mich in meiner beruflichen Laufbahn vor dem MBA-Studium vornehmlich mit kreativen Tätigkeiten befasst.
Der MBA-Studiengang hat mir genau den Background in den Themen Finanzen, Organisation und Leadership vermittelt, der mir fehlte. Mein MBA-Studium hat in großem Maße dazu beigetragen, dass ich nun meine jetzige Managementfunktion ausüben kann."
Zunächst gratuliere ich Ihnen sehr herzlich, Herr Verhee. Sie sind jüngst zum Design Operations Manager bei Ford Motor Company in Köln aufgestiegen. Was macht ein Design Operations Manager in einem Automobilunternehmen überhaupt?
Meine Aufgabe besteht darin, sämtliche operativen Bereiche in der Designabteilung zu definieren, zu organisieren und zu führen. Diese operativen Bereiche sind sehr umfangreich. Sie umfassen das Business Office, das die gesamte Budgetverantwortung hat, und das Design Properties Team, das für die Ausführung jeglicher Design Properties verantwortlich ist. Zu den operativen Bereichen gehören ferner die Werkstätten (Properties Engineering, Modelbauer, Fräs- & Dreharbeit, Holz und Metalshop, Sattlerei, Lackierung), der Multi-Media Bereich, der Health & Safety-Bereich und schließlich die Betriebsanlage. Also eine recht breit gefächerte und vielseitige Aufgabe und Herausforderung.
Welchen Anteil an Ihrer beruflichen Karriere hat Ihrer Meinung nach der erfolgreiche Abschluss des MBA-Studiengangs „Entrepreneurship“?
Die für mich neue Position erfordert einen Background in Finanzen und Organisation. Das erste Studium habe ich als Maschinenbauer mit einer Fachrichtung im Produkt-Design erfolgreich absolviert. In meiner bisherigen beruflichen Laufbahn habe ich mich ausschließlich mit dem Thema „Design“ befasst, dies vornehmlich mit kreativen Tätigkeiten. In meiner vorherigen Position prägte in erster Linie die Methode „learning by doing“ meine finanziellen und betreuenden Aktivitäten. Diese hatte auf Dauer ihre Grenze gezeigt. Also suchte ich nach Wegen, mich besser zu organisieren und darüber hinaus meinen Wissens- und Erkenntnishorizont zu erweitern. Der MBA-Studiengang „Entrepreneurship“ hat mir genau diese Wünsche erfüllt und mit dazu beigetragen, dass ich nun die neue Funktion ausübe.
Das heißt mit anderen Worten: Sie empfehlen den Studiengang auch anderen Interessierten?
Meine kurze Antwort auf Ihre Frage: Ja. Der Studiengang ist ein Angebot für Nachwuchskräfte, die entschlossen sind, sich weiterzuentwickeln und ihre Karriere beschleunigen.
Welchen Rat geben Sie diesen Interessierten?
Seien Sie begeistert! Setzen Sie sich Ziele, streben Sie diese Ziele mit Entschlossenheit an!
Würden Sie den Aufwand des Studiums noch einmal auf sich nehmen?
Patrick Verhee: Sicherlich!! Das Studium hat trotz des Aufwands richtig Spaß und Freude gebracht. Allerdings bekenne ich, dass es für mich mit nun zwei kleinen Kindern (das erste ist während meiner Masterarbeit geboren) schon einer besonders guten Organisation in der Familie und einer Unterstützung durch die Familie bedürfte. Die eigene Motivation und die Entschlossenheit, das gesteckte Ziel zu erreichen, spielen eine bedeutsame Rolle. Insgesamt ist der zeitliche Einsatz für das Studium zwar hoch, aber wiederum auch schnell vergessen, wenn man das Abschlusszertifikat in Händen hält.
Das Gespräch führte Prof. Dr. Gerd Wassenberg.