Florian Kessel, Produktentwicklung
Die Qual der Wahl ist auch mir nicht erspart geblieben: Die Begeisterung für große Maschinen und die Mechanik begleitet mich schon seit meiner Kindheit und dementsprechend war es immer mein Traum, in diesem Bereich zu arbeiten, am liebsten als Schweißer. Mit einer Maschine Metall verbinden zu können faszinierte mich.
Mein Abitur machte ich in Eupen (Belgien) am Robert-Schuman-Institut (RSI) in der Abteilung Maschinenbau (ehemals Mechanik). Durch die Wahl der Fachrichtung Maschinenbau im Abitur wurde allerdings auch mein Interesse für die theoretischen Hintergründe der praktischen Prozesstechnik geweckt. Mit dem Abitur in der Tasche dachte ich über eine weitere Option nach: nämlich ein Maschinenbau-Studium. Schlussendlich habe ich mich für ein Maschinenbau-Studium an der FH Aachen entschieden, da die Fachhochschule mir genau die Verbindung bot, die mich so reizte: theoretische maschinenbauliche Hintergründe - praktisch beleuchtet.
Kurz vor Abschluss des Bachelor-Studiums im Fachbereich Maschinenbau gab es die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Schweißfachingenieur zu machen, was perfekt zu meiner Begeisterung für dieses Fügeverfahren passte. Nachdem beide Abschlüsse dann geschafft waren, musste nun wieder eine Wahl getroffen werden: Master-Studium oder Job?
Ich habe mich im ersten Schritt für den Job entschieden, da ich unter anderem das Projekt meiner Bachelorarbeit beim Unternehmen Faymonville im Rahmen meiner Anstellung als Prozessingenieur weiterführen durfte. Durch die enge Zusammenarbeit des Unternehmens mit der FH Aachen und die weiterhin sehr guten Kontakte zu den FH Mitarbeitern reifte dann schlussendlich doch noch der Entschluss, den Master „dranzuhängen“. Die Wahl fiel auf den Studiengang „Produktentwicklung im Maschinenbau“, der -aus meiner Sicht- die perfekte Mischung aus technischen, wirtschaftswissenschaftlichen und unternehmerischen Modulen bildet. Wie schon beim Bachelor habe ich das Master-Studium in Form von Vorlesungen, Übungen und Praktika als äußerst praxisnah erlebt, was rückblickend für mich - als praktisch veranlagten Menschen – genau das Richtige war. Durch mehrere Projektarbeiten in einzelnen Gruppen habe ich die Möglichkeit genutzt, meine „Soft-Skills“ zu erweitern und auch teilweise über mich hinaus zu wachsen. Dabei sind es genau diese Kompetenzen wie zielorientiertes und strukturiertes Arbeiten, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit sowie Überzeugungsfähigkeit die mir heute in meinem beruflichen Alltag immer wieder zu Gute kommen. Durch die ausgezeichneten Verbindungen der Fachhochschule zur Industrie und meiner Herkunft aus dem deutschsprachigen Teil Belgiens war es dann naheliegend, die Abschlussarbeit in einem Unternehmen der Region zu schreiben.
Heute arbeite ich in der Funktion der verantwortlichen Schweißaufsichtsperson für das Unternehmen Talbot Services GmbH in Aachen. Mein Aufgabenfeld ist weitläufig, mein Verantwortungsbereich recht groß. Die vielseitigen und abwechslungsreichen Tätigkeiten bieten oft Möglichkeiten auf die im Studium erlernten Inhalte zurückzugreifen, aber ich lerne täglich dazu.
Rückblickend kann ich sagen, dass die getroffenen Entscheidungen genau die Richtigen waren, da sich mein fachlicher sowie persönlicher Horizont auch durch das Master-Studium „Produktentwicklung im Maschinenbau“ sehr positiv entwickelt hat.