Anja Röhrer

Anja Röhrer, Wirtschaftsingenieurwesen

Ich würde es genauso nochmal machen

Interview mit Anja Röhrer, CDHAW Alumni

Anja Röhrer studiert im Master an der SEM – School of Economics and Management an der Tongji-Universität. Seit der Lockerung der Einreisebestimmungen vor rund einem Jahr lebt sie in Shanghai – und sammelt viele neue Erfahrungen.

Seit rund 20 Jahren existiert die CDHAW der Tongji-Universität in Shanghai. Zunächst nur für junge Chinesen und Chinesinnen konzipiert, studieren seit 2008 auch deutsche Studierende an der Tongji-Universität. Eine von ihnen ist Anja Röhrer. Seit 2021 studiert sie an der Tongji-Universität und erhielt dort ein Jahr später ihren Bachelor-Doppelabschluss. Und auch für ihren Master in Corporate Management blieb sie der Tongji-Universität treu und wird das Studium voraussichtlich 2025 abschließen. Dass ihr akademischer Weg in den fernen Osten gehen sollte, war Anja Röhrer schon vor Studiumstart klar. Das Land mit seiner Wirtschaft und jahrtausendalter Kultur war für die Studentin sehr attraktiv: „Ein entscheidendes Kriterium bei meiner Hochschulwahl war die Möglichkeit, eine längere Zeit nach China gehen zu können.“

So begann sie im Herbst 2018 ihr Studium an der Fachhochschule Aachen, einer der aktuell 38 Hochschulen der DHIK im deutschsprachigen Raum. 2021 folgte dann der ersehnte Schritt nach China. Für Anja Röhrer ein logischer Schritt: „Zum einen hatte ich natürlich so schon ein großes Interesse an China, zum anderen haben die an der Tongji-Universität angebotenen Fächer mein Studium an der FH Aachen optimal ergänzt.“ Aufgrund der Corona-Pandemie galten in China allerdings verschärfte Einreisebedingungen – Anja Röhrer begann ihren Doppelabschluss daher zunächst online. An ihrer Motivation änderte das nichts, trotz Distanz-Studium absolvierte sie beispielsweise ein interkulturelles Training, nahm an zusätzlichen Online-Veranstaltungen des DHIK teil und informierte sich in Feedback-Runden über aktuelle Entwicklungen in China.

„Trotz der herausfordernden Zeit hat das DHIK die Tür zu China weiter offengehalten und alles daran gesetzt, das Bestmögliche aus der Situation zu machen“, berichtet sie, „und die Vor-Ort-Erfahrung hole ich jetzt im Masterstudium nach.“ Vom ersten Bachelortag an konnte sie dabei vom großen Firmennetzwerk der CDHAW profitieren – bei ihren Praxissemesterstationen und damit auch bei der Suche nach einem geeigneten Thema für ihre Bachelorarbeit. Anfang 2023 wurden schließlich die Einreisebeschränkungen des Landes so weit aufgelockert, dass Anja Röhrer einreisen durfte – „ein Highlight des Studiums“, findet sie. „Es ist ein faszinierendes Erlebnis China im Alltag zu erleben“, sagt sie, „durch den Aufenthalt vor Ort kann ich viele Sachverhalte besser verstehen und objektiver beurteilen.“ Rein in die Millionenmetropole Shanghai, raus aus der Komfortzone – ein Tausch, der für Anja Röhrer voll aufging: „Es ist unglaublich spannend, sich auf eine völlig andere Kultur einzulassen, man lernt unglaublich viel und kann andere Perspektiven besser nachvollziehen.“

Besonders ein Unterschied zu ihrer alten Heimat fiel ihr direkt ins Auge – der unterschiedliche Umgang mit der Digitalisierung: „Viele Bereiche des alltäglichen Lebens wie Bezahlungen, Einkaufen, Bestellungen im Restaurant, Lieferungen sowie der öffentliche Nah- und Fernverkehr sind stark digital ausgerichtet und funktionieren sehr gut.“ Auch das Studierenden-Leben an der Tongji-Universität gefällt ihr, so spielt sie in der universitätseigenen Handball-Mannschaft – auch hier mit Erfolg. In einem nationalen Turnier, an dem viele Teams aus ganz Shanghai teilgenommen hatten, erreichte sie mit ihren Kommilitonen der Tongji-Universität den zweiten Platz. „Definitiv auch ein Höhepunkt“, findet Anja Röhrer. Auch wegen solcher Erfahrungen würde sie Studieninteressierten in Deutschland das Studium an der Tongji-Universität empfehlen. „Die Möglichkeit im Rahmen eines Studiums für einen längeren Zeitraum in einem unbekannten Land zu leben ist eine neue und ganz besondere Erfahrung“, sagt sie, „ich würde es genauso nochmal machen.“ Auch zukünftig wird Anja Röhrer weiterhin mit dem DHIK sowie der CDHAW verbunden bleiben: „Mich freut es sehr, mich weiter auszutauschen und meine Erfahrungen an neue Studierende weitergeben zu können.“