Dominic Moeris, Wirtschaftsingenieurwesen
Nach dem Abschluss meiner Schulzeit fokussierte ich mich zunächst auf meine Berufserfahrung und startete mit einer Berufsausbildung zum Mechatroniker. Doch schon während dieser Zeit im Unternehmen fehlten mir wirtschaftliche Aspekte in meinem Bildungsweg. Ich musste feststellen, dass der rein technische Berufsweg nicht meinen Vorstellungen entsprach und somit begab ich mich auf die Suche nach einem Studium, welches sowohl die technische als auch die betriebswirtschaftliche Sichtweise beinhaltet. Nach dem Besuch des Hochschulinformationstages der Fachhochschule fiel folglich meine Wahl auf den Studiengang des Wirtschaftsingenieurwesens. Die Studieninhalte umfassen hier nicht nur technische Module aus dem Bereich Maschinenbau, sondern auch betriebswirtschaftliche Schwerpunkte. Aufgrund der Nähe meines Wohnortes und dem guten Ruf der Stadt Aachen als Hochschulstadt kamen für mich keine anderen Städte und Unis in Frage. Die Entscheidung für die Fachhochschule selbst fiel letzten Endes aufgrund des hohen Praxisbezugs, welcher in Form von Praktika übermittelt werden sollte.
Der Einstieg in das Studium an der Fachhochschule ist gut organisiert. Im Rahmen der Erstsemesterwoche werden viele organisatorische Fragen geklärt und es ist einfach, gute Kontakte zu Kommilitonen zu knüpfen. Gerade in den Grundlagenfächern zu Beginn des Studiums werden die Studierenden stark unterstützt und die FH bietet ein großes Angebot an Übungen, Tutorien oder Praktika, um die Lerninhalte zu vertiefen. Insbesondere die Praktika bieten dabei eine gute Möglichkeit, Lerninhalte auch auf praktische Art und Weise zu übermitteln.
Nach Abschluss des Grundstudiums gibt es die Möglichkeit, den „normalen“ Weg weiter zu gehen oder die Vertiefungsrichtung Vertriebsingenieur zu wählen. Aufgrund meiner Affinität zum Vertrieb habe ich mich für die Spezialisierung als Vertriebsingenieur entschieden. Insbesondere durch die Module „Vertriebsmanagement“ und dem Vertriebsprojekt werden praxisorientierte Einblicke in den Vertrieb übermittelt. Allerdings grenzt die Vertiefung den Bereich der Wahlmodule ein, da hier zum Teil bereits vorgegeben wird, welche Module belegt werden müssen.
Abgeschlossen habe ich mein Bachelorstudium mit einer Abschlussarbeit an der Auburn University in den USA. Neben den Möglichkeiten des Fachbereiches Maschinenbau und Mechatronik, besteht zusätzlich als Wirtschaftsingenieur die Möglichkeit, über den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften ein Auslandssemester zu absolvieren. Somit bietet sich eine große Vielfalt an Hochschulen. Meine persönliche Erfahrung ist, dass jeder, der ins Ausland möchte, auch einen passenden Platz findet. Sei es für ein Auslandssemester, ein Praktikum im Ausland, oder aber einer Abschlussarbeit.
Grundsätzlich sehe ich das Bachelorstudium an der Fachhochschule als anspruchsvoll an. Mit einer guten Lerngruppe und den vielen Angeboten der Professoren jedoch gut zu schaffen. Bei Fragen lohnt es sich durchaus den entsprechenden Professor zu kontaktieren, um somit Unklarheiten aus dem Weg zu schaffen.
Nach Abschluss des Bachelorstudiums nach sieben Semestern war für mich aufgrund der Kürze klar, den Masterstudiengang anzuschließen. Mit dem Master an der Fachhochschule hat man die Möglichkeit innerhalb von 1,5 Jahren einen zusätzlichen akademischen Grad zu erlangen, wobei ein halbes Jahr sogar im Rahmen der Abschlussarbeit im Unternehmen geleistet werden kann. Für Bachelorabsolventen der Fachhochschule ist der aufbauende Masterstudiengang nur zu empfehlen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Zeit schnell vergeht und man die Möglichkeit hat, den Masterabschluss binnen 1,5 Jahre zu erlangen. Für Absolventen anderer Hochschulen lohnt es sich durchaus, sich vor dem Start des Masterstudiengangs mit der FH in Verbindung zu setzen, da hier ggf. Module aus dem Bachelor nachgeholt werden müssen, um auf 210 Credits zu kommen.
Die Studieninhalte des Masterstudiengangs sind nicht sehr spezifisch. Die Auswahl an Wahlmodulen hält sich, natürlich auch aufgrund der Kürze des Studiengangs, in Grenzen. Dennoch bekommt man die Möglichkeit, Inhalte des Bachelorstudiengangs zu vertiefen. Der Fokus des Masterstudiengangs liegt eindeutig auf der Personalführung. Einige Module zielen darauf ab, den Studierenden das Handwerkszeug für die Personalführung von Teams, Abteilungen oder Unternehmen beizubringen. Praktika werden im Masterstudium keine angeboten. Dennoch sind viele Module praxisorientiert ausgelegt und mit Hilfe von Planspielen und Projektarbeiten erlangt man interessante Einblicke in die Praxis der Unternehmen.
Nach Abschluss des Masters in Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule blicke ich gerne auf die Zeit an der Hochschule zurück. Die Studieninhalte des Studiengangs bieten sowohl technische als auch betriebswirtschaftliche Einblicke und nach dem Abschluss bieten sich viele berufliche Möglichkeiten in beiden Bereichen. Mit dem Ziel, auch nach dem Studium meinen Interessen nachzugehen, habe ich mich erfolgreich als Vertriebsingenieur bei einem Anlagenbauer für die Automobilindustrie beworben. In meiner Tätigkeit hilft mir das Studium einerseits im Umgang mit dem Kunden und andererseits technische Zusammenhänge der Anlagen sowie die Problemstellung des Kunden zu verstehen. Insbesondere im Bereich After Sales werden hier gemeinsam mit dem Kunden Umbauprojekte geplant und durchgeführt.
Rückblickend bin ich froh, Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule in Aachen studiert zu haben. Das praxisorientierte Wissen aus beiden Bereichen bereitet einen gut auf das Berufsleben vor und öffnet viele Türen für den späteren Werdegang.