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FH setzt auf Photovoltaik

Auf dem Dach des FH-Gebäudes in der Bayernallee 9 wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert, die den Strombedarf des Standortes zu einem Großteil abdeckt

Bis 2030 soll Aachen klimaneutral werden, was nur in enger Zusammenarbeit mit den kleinen und großen Betrieben und Institutionen der Stadt funktionieren kann. Die FH Aachen hat die angekündigten Pläne beim Klimastadtvertrag jetzt realisiert und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des FH-Gebäudes in der Bayernallee 9 installiert: "Als praxisorientierte Hochschule arbeiten wir immer an umsetzbaren Lösungen für aktuelle und zukünftige Problemstellungen. Das gilt auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit", erklärt Volker Stempel, Kanzler der FH Aachen.
"Hier liegen fast 600 Photovoltaik-Module mit einer Leistung von 230 Kilowatt Peak", erklärt Michael Gouders, der als Projektleiter seit zwei Jahren an der Umsetzung der PV-Anlage für die FH Aachen arbeitet. Mit Anne-Sophie Lüttge und Tim Krämer bildet er das Kernteam des Photovoltaik-Projekts.
Zustande kam dabei die ertragreichste PV-Anlage auf öffentlichen Gebäuden in Aachen. Im Jahr können damit 220.000 kWh erzeugt werden, was in etwa dem Verbrauch von 50 Einfamilienhäusern entspricht. Der erzeugte Strom wird daher nicht nur für das Gebäude genutzt, auf dem die PV-Module installiert sind, sondern für den gesamten FH-Standort Bayernallee.

Gute Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Die eigentliche Installation war schnell umgesetzt, dank langer und gründlicher Planung: "Wir haben zunächst eine Potenzialanalyse aller FH-Dächer durchgeführt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die Flächen auf dem Gebäude der Bayernallee 9 hervorragend eignen", erklärt Gouders. In enger Abstimmung mit dem Rektorat seien die Pläne konkretisiert worden. Von der Erarbeitung einer Wirtschaftlichkeitsanalyse über die Planung der Kabelwege bis hin zur Suche eines geeigneten PV-Anlagen-Lieferanten gab es einige Aufgaben und Herausforderungen zu meistern. "Wir sind nicht nur mit dem Ergebnis überglücklich, sondern auch mit dem Weg dorthin", erklärt Projektkoordinatorin Anne-Sophie Lüttge und betont sowohl die gute Zusammenarbeit im Team als auch mit den externen Partnern. Nicht zuletzt sei auch die Expertise der FH genutzt worden: "Es gibt unheimlich viel Fachwissen an der Hochschule, worauf wir immer wieder zurückgreifen konnten." Nicht nur von Professor:innen, sondern auch von den Studierenden. So sind im Zuge der Planung zwei Bachelorarbeiten entstanden, deren Ergebnisse unter anderem direkten Einfluss auf die Wahl der Anordnung, Größe und Leistung der Paneele hatten.

"Die Solaranlage soll in erster Linie die FH mit grünem und nachhaltigem Strom versorgen, aber auch als Blaupause für andere öffentliche Einrichtungen dienen", erklärt Stempel. So stieß das Projekt auch schon im Finanzministerium auf Interesse. Dort war neben der schnellen Amortisation der Anlage vor allem die Idee des Bilanzkreises von besonderer Bedeutung. Danach können mehrere Gebäude eines Betreibers im Umkreis von 4,5 Kilometern zu einem virtuellen Netzgebiet zusammengefasst werden. Die Bilanzkreisbildung ermöglicht es, Energieüberschüsse einer Anlage unmittelbar zur Versorgung benachbarter Gebäude zu nutzen. "Genau wie auf den Dächern der FH gibt es auch insgesamt auf öffentlichen Dächern noch viel offenes Potenzial, um einen Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten", bekräftigt Stempel.

Das Team um Gouders arbeitet bereits an der Planung weiterer PV-Anlagen auf FH-Dächern. Im nächsten Schritt wird der Campus Eupener Straße ins Visier genommen, wo gleich drei Gebäude bis Mitte 2025 mit einer Solaranlage ausgestattet werden sollen. "Und dann geht es am Campus Jülich weiter", erklärt Gouders, sichtlich bereit für die Aufgaben der Zukunft.