Teil 3: Was machen Elektroingenieur:innen? Produktmanager:in für Bildverarbeitung
Prof. Dr.-Ing. Thorsten Ringbeck (links im Bild mit einem Teil der Aachener Damenvolleyballmannschaft "Ladies in Black") lehrt an der FH Aachen im Studiengang Elektrotechnik unter anderem die Fächer
- Bauelemente und Grundschaltungen der Elektronik
- Halbleiterschaltungstechnik
- Imaging und Photonics
- Entwurf schneller Schaltungen
Lebenslauf
Seit 2019 | Mitglied des European Center for Sustainable Mobility (ECSM)
Seit 2017 | Mitglied des Instituts für Mikrowellen- und Plasmatechnik (IMP)
Seit 2013 | Professor an der FH Aachen am FB 5 im Lehrgebiet "Elektronik und Halbleiterschaltungstechnik“
2009-2012 | Director Business Development bei der Firma PMDTechnologies GmbH
2003-2005 | Berufsbegleitende Ausbildung zum Technischen Betriebswirt IHK
2002-2009 | Entwicklungsleiter bei der Firma PMDTechnologies GmbH, ein Tochterunternehmen der ifm electronic GmbH und der Audi Electronics Venture GmbH in Siegen
1997-2001 | Entwicklungsingenieur bei der S-Tec GmbH in Siegen als freier Mitarbeiter
1997-2001 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Sensorsysteme und am Institut für Nachrichtenverarbeitung der Universität Siegen
1991-1996 | Studium der Elektrotechnik mit Schwerpunkt Nachrichtentechnik an der Universität Siegen
Berufsbezeichnung: Produktmanager:in für Bildverarbeitung
Menschen mit diesem Beruf arbeiten an
- Der Entwicklung von neuen Produkten im Bereich Bildverarbeitung z.B. für selbst fahrende Autos, autarke Industrieanlagen, intelligente Kameraanwendungen in Smartphones und in der Medizintechnik.
Bildverarbeitung ist ein Teilgebiet der Informatik und der Signalverarbeitung, das sich mit der automatischen Analyse, Verarbeitung und Interpretation von Bildern beschäftigt. Sie umfasst eine Vielzahl von Techniken und Algorithmen, die darauf abzielen, Informationen aus digitalen oder analogen Bildern zu extrahieren, sie zu verstehen und sinnvoll zu nutzen. Im Bereich Bildverarbeitung wird klar, dass Ingenieure und Ingenieurinnen in der Elektrotechnik und Informatik eng zusammenarbeiten. Signalverarbeitung ist ein wichtiges Teilgebiet der Elektrotechnik. Ein Signal ist eine mathematische Repräsentation von Informationen. Signale können in verschiedenen Formen auftreten, darunter Bild-, Audio-, Sprach-, Video- oder Datenströme. Das Hauptziel der Signalverarbeitung besteht darin, nützliche Informationen aus Signalen zu extrahieren, Rauschen zu reduzieren, Signale zu verbessern oder in eine andere Form zu transformieren, damit ein Mensch oder ein anderes Gerät sie interpretieren kann.
Menschen mit diesem Beruf tragen Verantwortung für
- Die kundenorientierte Umsetzung von innovativen Bildverarbeitungsprodukten
Kundenorientierung? Ist das nicht was für BWL Studierende? Kundenorientierung ist auch im Ingenieurswesen wichtig, weil Kundenzufriedenheit Wettbewerbsvorteile mit sich bringt. Dadurch, dass man den Kunden zuhört und ihre Probleme mit bestehenden Produkten kennt, können innovative Lösungen und nachhaltige neue Produkte geschaffen werden. Indem sie Kundenfeedback mit einbeziehen, können Ingenieure Schwachstellen identifizieren und gezielt Maßnahmen zur Verbesserung ergreifen.
Das sollten Menschen mit diesem Beruf besser nicht falsch machen
- Eine teure Produktentwicklung anstoßen, wenn das Produkt gar nicht gebraucht wird
Produktentwicklung kann unter Umständen sehr zeit-, geld- und ressourcenaufwendig sein. Dann ist es besonders ärgerlich, wenn ein Produkt entwickelt wird, das hinterher niemand benötigt und das dann auch nicht verkauft werden kann. Um das zu verhindern, ist Kundenorientierung von Anfang an Teil des Entwicklungsprozesses neuer Produkte.
Ohne Menschen mit diesem Beruf hätten wir Probleme in diesen Bereichen
- Die Bildverarbeitung ist ein zentraler Bestandteil der Digitalisierung und ohne Produktmanager würde es keine sinnvollen marktorientierten Produkte geben
Ein Beispiel: Audio- und Sprachverarbeitung. In der Audiotechnik wird Signalverarbeitung eingesetzt, um Audiosignale zu bearbeiten, zu komprimieren, zu codieren oder Echo und Hintergrundgeräusche zu entfernen. In der Sprachverarbeitung werden Sprachsignale analysiert, um sie in Text umzuwandeln (Spracherkennung) oder umgekehrt (Sprachsynthese). Damit auf deinem Tisch eine funktionierende Alexa steht, haben sich vorab viele Produktmanager Gedanken gemacht, wie du als Kunde Alexa hinterher nutzen könntest und was seitens der Technik wichtig ist, damit das auch funktioniert.
Die Arbeit von Menschen mit diesem Beruf ist zukünftig besonders wichtig weil
- Bildverarbeitung ein zentraler Bestandteil der Digitalisierung ist und damit zukunftsweisend für alle gesellschaftlichen Bereiche
Du denkst es geht dabei höchstens um Snapchat und Instagram? In der Medizin ist Bildverarbeitung unabdingbar beim Röntgen, MRI (Magnetresonanztomographie), CT (Computertomographie) oder Ultraschall. In der industriellen Fertigung wird Bildverarbeitung verwendet, um Qualitätskontrollen durchzuführen, Produktionsprozesse zu automatisieren, Fehler zu erkennen und Sortier- oder Messaufgaben auszuführen. Bildverarbeitung kommt in modernen Fahrzeugen zum Einsatz, um beispielsweise Verkehrszeichen zu erkennen, autonomes Fahren zu ermöglichen und den Fahrer bei verschiedenen Aufgaben zu unterstützen. Und Augmented Reality kann viel mehr als Filter und Snaps. Sie kann dir zum Beispiel helfen neue Möbel vor dem Kauf in deinem Zimmer zu visualisieren oder deine exakte Schuhgröße für einen Sneaker zu bestimmen. Das vermeidet Rückversand und damit unnötigen Verkehr und Abfall.
Bedeutsame gesellschaftliche Errungenschaft(en), die wir Menschen mit diesem Beruf zu verdanken haben
- Automatisierte Anlagen in der Produktion, Smartphone Kameras, Kameras im Auto für Einparkhilfe, automatische Notbremse und vieles mehr
Das ist an diesem Beruf besonders spannend oder attraktiv
- Man kann selbst bestimmt arbeiten
- Kreativität, Kontakt und Austausch mit Menschen
- Technikaffinität
Das Tolle am selbstbestimmten Arbeiten ist, dass man mehr Kontrolle über seine Arbeitsweise und Zeit hat. Man kann seine eigenen Entscheidungen treffen, flexibel arbeiten und hat die Möglichkeit, seine Fähigkeiten und Kreativität voll auszuleben. Das Gegenteil ist eine stark reglementierte Arbeitsumgebung, in der Entscheidungen und Arbeitsabläufe von anderen vorgegeben werden. Das ist im Ingenieursbereich aber eher selten.
Das sind weniger schöne Seiten an diesem Beruf
- Hoher Zeitdruck: Produktentwickler arbeiten oft unter straffen Zeitplänen, um Produkte schnell auf den Markt zu bringen
- Rückschläge und Fehlschläge: Nicht jedes Produkt wird erfolgreich sein, und Rückschläge oder Fehlschläge können frustrierend sein, besonders nach viel investierter Zeit und Mühe.
- Teamdynamik: Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Teams und Abteilungen kann manchmal komplex sein und zu Konflikten oder Kommunikationsproblemen führen.
Diese 5 Softskills sind besonders wichtig
- Kommunikationsfähigkeit
- Organisationstalent
- Teamfähigkeit
- Kreativität
- Problemlösungsorientierung
- Verantwortungsbewusstsein
Nötiges Know How und Hard Skills
- Programmieren
- Mathe
- Nachrichtentechnik
- Sensorik
- Betriebswirtschaft
Nachrichtentechnik klingt für dich nach deinem Opa, der am Radio rumschraubt? Auch, aber Nachrichtentechnik ist noch viel mehr. Es geht dabei ganz generell um die Entwicklung und Anwendung von Technologien und Systemen für die Kommunikation über verschiedene Medien. Das können drahtgebundene und drahtlose Netzwerke sein (dein Netzwerk und Wlan zuhause), Glasfasern (die Leitung, die das Internet zu dir bringt), Satelliten (dein 5G auf dem Handy und GPS für Google Maps) aber auch kontaktloses Bezahlen im Supermarkt und eben das Radio von deinem Opa.
Work-Life-Balance
- Hoher Workload: häufig
- Arbeiten am Wochenende notwendig: nie oder selten
- Dienstreisen: häufig
- Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeiten nötig: eher selten
- Flexible Arbeitszeiten: häufig
- Arbeiten im Homeoffice: häufig
Durchschnittliches Brutto Jahresgehalt in €
- Ca. 85000 EUR
Monatlich kannst du mit +/- 4600 € auf deinem Konto rechnen.
Produktentwickler und -managerinnen sind oft in Unternehmen und Branchen tätig, die stark auf Innovation und die Einführung neuer Produkte angewiesen sind. Unternehmen sind bereit, gut qualifizierte und talentierte Produktentwickler höher zu entlohnen, um Wettbewerbsvorteile durch innovative Produkte zu erzielen.
Wie sieht typischerweise der Weg in diesen Beruf aus?
- Studium der Elektrotechnik mit Schwerpunkt Informations- und Kommunikationstechnik
Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) ist ein Bereich der Elektrotechnik, der sich ganz generell mit der Erfassung, Verarbeitung, Übertragung, Speicherung und dem Austausch von Informationen mithilfe von Computern und Kommunikationssystemen beschäftigt. Dazu gehören Technologien wie Computerhardware und -software, Telekommunikationssysteme, Netzwerktechnologien, Internet, mobile Geräte, Datenbanken und verschiedene Anwendungen, die die Nutzung von Informationen und die Kommunikation ermöglichen.
Welche beruflichen Perspektiven bietet der Beruf?
- Hohes Management
- Lehre und Coaching
Produktentwickler, die durch starke Leistungen, strategisches Denken und überzeugende Ergebnisse im Beruf auffallen, wecken häufig das Interesse des Managements. Sie haben durch die hohe Kunden- und Marktorientierung häufig gute Kenntnisse in Betriebswirtschaft und haben viel Erfahrung in der eigenen Branche.
Der Beruf in 5 Hashtags
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Bildergalerie
Lust auf mehr? In diesem Youtube Video erklärt Prof. Dr. Thorsten Ringbeck was in Modulen wie Bauelemente und Grundschaltungen, Halbleiterschaltungstechnik und Optoelektronik gelehrt wird. Der Bodyscanner wird nochmal gezeigt und außerdem erfährst du wie du deine Musikanlage am besten regelst.